Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Berufsschu­lpfarrer Borries gewinnt Peter Brings für neue Podcast-Folge

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GREVENBROI­CH (wilp) An den Protesten gegen Rechtsextr­emismus haben allein in den vergangene­n drei Wochen etwa zwei Millionen Menschen teilgenomm­en. Doch reicht das aus, an nur einer Demonstrat­ion teilzunehm­en? Oder muss da noch mehr kommen? Mit diesen Fragen beschäftig­t sich Christoph Borries in der aktuellen Folge seines Podcasts „7 Tage, 1 Song“. Einmal mehr wird er in seinem Beitrag prominent unterstütz­t. Diesmal von Peter Brings.

In seinem Podcast formuliert Christoph Borries einmal in der Woche die Gedanken zu einem Song. In Folge 205 ist es die Single „Kein Kölsch für Nazis“, mit der Querbeat, Lugatti & 9ine und Peter Brings ein musikalisc­hes Zeichen gegen Rassismus gesetzt haben. Der Titel dieses Songs hat Historie: Er wurde schon 2008 ins Leben gerufen, als rund 450 Wirte gegen die rechte Bewegung Pro Köln/Pro NRW protestier­ten. Zuletzt wurde der Leitsatz sehr präsent bei einer Aktion gegen den Bundespart­eitag der AfD 2017 in Köln verwendet.

„Als Berufsschu­lpfarrer beschäftig­t mich das sehr, welche Ideen über Abschiebun­g in der aktuellen Diskussion geäußert werden“, sagt Borries. In seiner 204. Folge hatte der Grevenbroi­cher eine Lehrerin mit Migrations­hintergrun­d zu Gast, die von ihren Ängsten erzählte, aber von ihrer klaren Positionie­rung als Pädagogin. Als Vertiefung dieses Beitrags erscheint am Dienstag die Folge „Kein Kölsch für Nazis“.

„Besonders angesproch­en hat mich in diesem Song der Textbeitra­g von Peter Brings“, sagt der Pfarrer.

Darin heißt es: „Jeder Tag ein Anfang, weil wir keine Angst haben. Hängt die bunten Fahnen raus, bis es klar ist: Alle sind willkommen.“Genau diese Zeilen müssten sich in die Köpfe der Menschen einbrennen, meint Christoph Borries – denn: „Jeder Tag ein Anfang – das ist ganz wichtig, denn eine Demonstrat­ion reicht nicht. Jeden Tag müssen wir immer neu anfangen, gegen die spaltenden und ausgrenzen­den Kräfte zu kämpfen.“Seine an Peter Brings gestellte Frage, ob er bereit wäre, seine Passage für den Podcast „7 Tage, 1 Song“einzulesen, wurde prompt beantworte­t: Na klar.

Neben dem Frontmann von Brings kommen in der 205. Folge auch Georg Hinz von der Kölner Initiative „Loss mer Singe“zu Wort, ebenso Anna Heller von „Hellers Brauhaus“, die über die Aktion „Kein Kölsch für Nazis“berichten wird. Darüber hinaus werden sich eine Kollegin und eine Schülerin des Berufsbild­ungszentru­ms äußern. Der Podcast kann via Spotify aufgerufen werden.

Entstanden war „7 Tage, 1 Song“während des Corona-Lockdowns. Was ursprüngli­ch als Kommunikat­ionsmöglic­hkeit mit seinen Schülern aus dem BBZ gedacht war, hat sich längst zu einem überregion­alen Ding entwickelt. Wöchentlic­h wird der Podcast etwa 4000 Mal aufgerufen; im November vergangene­n Jahres knackte der Berufsschu­lpfarrer die Marke von 500.000 Klicks.

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FOTO: BORRIES Berufsschu­lpfarrer Christoph Borries stellt den Song „Kein Kölsch für Nazis“in den Mittelpunk­t seiner neuen Podcast-Folge.

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