Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Kaufhof: Kaufvertrag unterzeichnet
Aktionäre der GfB – dem Besitzer der Immobilie – müssen noch zustimmen.
NEUSS Der Kaufvertrag ist schon unterzeichnet. Mit Wirkung zum 1. April erfolgt der wirtschaftliche Übergang der Kaufhaus-Immobilie an der Niederstraße – und die Neusser Bau- und Immobilienmanagement GmbH (NBI) übernimmt die Verwaltung des Gebäudekomplexes, in dem seit 1976 und bis Juni 2023 die Galeria Kaufhof residierte. Kleiner Haken der Geschichte: Die gut 150 Aktionäre der „Gesellschaft für Buchdruckerei“(GfB), dem Besitzer der Liegenschaft, müssen dem Kaufvertrag noch zustimmen. Das soll im April in einer zu diesem Zweck noch einzuberufenden Gesellschafterversammlung geschehen.
GfB-Vorstand Klaus Reh geht fest davon aus, dass der Verkauf auch rückwirkend zum 1. April genehmigt wird. Der – allerdings unter Eigentümervorbehalt – geschlossene und nach seiner Rechtsauffassung auch gültige Kaufvertrag sei fair verhandelt, sagt Reh. „Für beide Seiten.“Und ein anderer Bieter sei nicht in Sicht. „Wo sollte der auch herkommen?“, fragt Reh im Rückblick. „Wir sind ja schon seit geraumer Zeit in Gesprächen.“
Ursprünglich sollte der Kaufvertrag für das Innenstadtgrundstück mit 7250 Quadratmetern Fläche und den darauf gebauten Gebäudekomplex schon im Dezember über die Bühne gebracht werden.
Klaus Reh
Vorstand der Gesellschaft für Buchdruckerei (GfB)
Dann wäre die GfB-Gesellschafterversammlung schon im Februar einberufen worden. Doch weil der Stadtrat den Kaufentscheid in den Januar verschob und an den Hauptausschuss verwies, verzögerten sich auch die nachfolgenden Termine. „Man wollte bei der GfB wohl erst die Beschlüsse des Haupt- und Sicherheitsausschusses abwarten“, nimmt Bürgermeister Reiner Breuer an. „Uns gibt das Gelegenheit, die Übergabe sorgfältig vor- und die Beschlüsse des Hauptausschusses nachzubereiten.“
Die Stadt war in Kaufverhandlungen mit der GfB eingetreten, weil mit der Schließung der Galeria Kaufhof ein Frequenzbringer für die Innenstadt weggefallen ist. Zudem wollte sie verhindern, dass in zentralster Citylage über Monate, vielleicht sogar über Jahre, eine große Immobilie einfach leer steht. Bevor die Politik die Investitionssumme von elf Millionen Euro freigab, wollte sie wissen, wie der Komplex sinnvollerweise schnell wieder in Nutzung gebracht werden kann. Dazu legte die Kölner Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung (GMA) eine Potenzialanalyse samt Machbarkeitsstudie vor. Diese überzeugte offenbar, denn der Kaufbeschluss erfolgte fast einstimmig.
„In der derzeitigen Situation ist das Gebäude bei der Stadt in den richtigen Händen“, sagt GfB-Vorstand Klaus Reh. Und er fügt überzeugt hinzu: „Den Kaufvertrag ziehen wir auch so durch.“
„In der derzeitigen Situation ist das Gebäude bei der Stadt in den richtigen Händen“