Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Kaufhof: Kaufvertra­g unterzeich­net

- VON CHRISTOPH KLEINAU

Aktionäre der GfB – dem Besitzer der Immobilie – müssen noch zustimmen.

NEUSS Der Kaufvertra­g ist schon unterzeich­net. Mit Wirkung zum 1. April erfolgt der wirtschaft­liche Übergang der Kaufhaus-Immobilie an der Niederstra­ße – und die Neusser Bau- und Immobilien­management GmbH (NBI) übernimmt die Verwaltung des Gebäudekom­plexes, in dem seit 1976 und bis Juni 2023 die Galeria Kaufhof residierte. Kleiner Haken der Geschichte: Die gut 150 Aktionäre der „Gesellscha­ft für Buchdrucke­rei“(GfB), dem Besitzer der Liegenscha­ft, müssen dem Kaufvertra­g noch zustimmen. Das soll im April in einer zu diesem Zweck noch einzuberuf­enden Gesellscha­fterversam­mlung geschehen.

GfB-Vorstand Klaus Reh geht fest davon aus, dass der Verkauf auch rückwirken­d zum 1. April genehmigt wird. Der – allerdings unter Eigentümer­vorbehalt – geschlosse­ne und nach seiner Rechtsauff­assung auch gültige Kaufvertra­g sei fair verhandelt, sagt Reh. „Für beide Seiten.“Und ein anderer Bieter sei nicht in Sicht. „Wo sollte der auch herkommen?“, fragt Reh im Rückblick. „Wir sind ja schon seit geraumer Zeit in Gesprächen.“

Ursprüngli­ch sollte der Kaufvertra­g für das Innenstadt­grundstück mit 7250 Quadratmet­ern Fläche und den darauf gebauten Gebäudekom­plex schon im Dezember über die Bühne gebracht werden.

Klaus Reh

Vorstand der Gesellscha­ft für Buchdrucke­rei (GfB)

Dann wäre die GfB-Gesellscha­fterversam­mlung schon im Februar einberufen worden. Doch weil der Stadtrat den Kaufentsch­eid in den Januar verschob und an den Hauptaussc­huss verwies, verzögerte­n sich auch die nachfolgen­den Termine. „Man wollte bei der GfB wohl erst die Beschlüsse des Haupt- und Sicherheit­sausschuss­es abwarten“, nimmt Bürgermeis­ter Reiner Breuer an. „Uns gibt das Gelegenhei­t, die Übergabe sorgfältig vor- und die Beschlüsse des Hauptaussc­husses nachzubere­iten.“

Die Stadt war in Kaufverhan­dlungen mit der GfB eingetrete­n, weil mit der Schließung der Galeria Kaufhof ein Frequenzbr­inger für die Innenstadt weggefalle­n ist. Zudem wollte sie verhindern, dass in zentralste­r Citylage über Monate, vielleicht sogar über Jahre, eine große Immobilie einfach leer steht. Bevor die Politik die Investitio­nssumme von elf Millionen Euro freigab, wollte sie wissen, wie der Komplex sinnvoller­weise schnell wieder in Nutzung gebracht werden kann. Dazu legte die Kölner Gesellscha­ft für Markt- und Absatzfors­chung (GMA) eine Potenziala­nalyse samt Machbarkei­tsstudie vor. Diese überzeugte offenbar, denn der Kaufbeschl­uss erfolgte fast einstimmig.

„In der derzeitige­n Situation ist das Gebäude bei der Stadt in den richtigen Händen“, sagt GfB-Vorstand Klaus Reh. Und er fügt überzeugt hinzu: „Den Kaufvertra­g ziehen wir auch so durch.“

„In der derzeitige­n Situation ist das Gebäude bei der Stadt in den richtigen Händen“

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