Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Augustinus-Gruppe übernimmt Klinik
Die angeschlagene St.-Mauritius-Fachklinik in Osterath scheint damit gerettet.
NEUSS/MEERBUSCH (-nau) Die angeschlagene St.-Mauritius-Therapieklinik in Meerbusch-Osterath wird Teil der St.-Augustinus-Gruppe. Das Neusser Unternehmen übernimmt 60 Prozent der Anteile an der Fachklinik für neurologische und neurochirurgische Frührehabilitation, als Minderheitsgesellschaft beteiligen sich die Alexianer, ein ebenfalls katholischer Krankenhausträger. Die Übernahme der Osterather Klinik mit 320 Betten und knapp 700 Beschäftigten sei von allen Gremien bestätigt worden, teilt Unternehmenssprecherin
Violetta Fehse mit, letzte Hürde ist die Zustimmung des Kartellamtes.
Die Augustinus-Gruppe war erst vor etwa zwei Wochen als möglicher Investor öffentlich in Erscheinung getreten. „Mit diesem Schritt sichern wir die wohnortnahe Rehabilitation der Patientinnen und Patienten im Rhein-Kreis Neuss, Krefeld und Düsseldorf“, erklärt Andreas Degelmann, Sprecher der Geschäftsführung des gemeinnützigen Neusser Unternehmens, die Strategie der Augustinus-Gruppe.
Die hält bereits neurologische Angebote am Johanna-Etienne-Krankenhaus in Neuss sowie der Korschenbroicher Niederrheinklinik vor und kann ihr Angebot nun abrunden. Dazu dient auch, dass der Osterather Therapieklinik auch eine Klinik für pädiatrische Neurorehabilitation angeschlossen ist.
Die bisher zum Verband katholischer Kliniken Düsseldorf gehörende Therapieklinik hatte im Mai vergangenen Jahres ein Schutzschirmverfahren beantragt. Im August war ein Insolvenzverfahren eröffnet worden, der Krankenhausbetrieb lief aber weiter. Im Dezember wiederum hatte die Geschäftsführung die Alexianer, die auch in Neuss über Jahrhunderte tätig waren, als möglichen neuen Träger etabliert. Der wird nun Minderheitsgesellschafter.
Führen wird die Klinik Christian Meise, Geschäftsführer für Rehabilitation, Prävention und Sport der Augustinus-Gruppe. Er kündigt unter anderem einen Ausbau der ambulanten Angebote sowie die Einführung einer neuen psychosomatischen Rehabilitation an.