Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
VON BETTINA LÜKE
Wie finde ich den Schreibtisch, der zu mir passt? Es ist eine Frage des Bedarfs. Wie viel Zeit verbringt man am Schreibtisch? Wie viel Arbeitsfläche wird benötigt – vor allem für Hardware? Wird am DesktopPC gearbeitet, womöglich mit zwei Bildschirmen, oder nur am Laptop oder Tablet? Wer wirklich sehr viel am Schreibtisch arbeitet, für den kann aus ergonomischen Gründen ein höhenverstellbares Modell sinnvoll sein. Ein Muss ist es nicht.
„Wenn man sich da ein bisschen locker macht in der Hüfte, so meine Erfahrung, ist eine Kombi aus bequemem ergonomischem Stuhl und einem Schreibtisch, der nicht gleich nach Schreibtisch aussieht und deswegen wahrscheinlich nicht höhenverstellbar ist, am allerbesten“, sagt Katja Kessler. Sie richtet sowohl Privaträume als auch Büros ein. „Dafür sollte die Arbeitsfläche so groß wie möglich sein. Das ist ein Bereich im Leben, wo Size ausnahmsweise wirklich matters.“
Wie passt der Tisch zur Einrichtung – vor allem, wenn ich kein Extra-Arbeitszimmer habe? „Multifunktionalität ist das Zauberwort“, sagt Kessler, „ein langer schwarzer Tisch an die Wand geschoben, rechts und links eine schöne Lampe drauf, ein paar Coffee Table Books, ein paar Bilder an der Wand – schon hat das Ganze die Anmutung eines Sideboards. Nur dass eben in der Mitte ein Monitor steht.“
Laut Christine Scharrenbroch vom Verband der Deutschen Möbelindustrie gibt es mittlerweile auch bei den höhenverstellbaren Tischen „zierliche Lösungen“, die sich optisch ansprechend etwa in das Wohnzimmer integrieren lassen. Ihr Tipp für kleinere Räume: „Braucht man nur hin und wieder eine Schreibfläche, kann ein platzsparender Klapp-Schreibtisch in Frage kommen.“
Stichwort Funktionalität: Welche Features muss er haben, was ist vielleicht Schnickschnack? „Ein guter Schreibtisch ist heutzutage viel mehr als eine Platte mit vier Beinen dran. Aber wie gesagt, man muss Unterschiede machen“, sagt Katja Kessler. „Kabeldurchlass und Kabelwanne sind nett, aber für zuhause nicht zwingend.“Dafür sei die Arbeitsplattenhöhe wirklich wichtig. „Es gibt die Regel: Ober- und Unterarm sollten zusammen einen Winkel von 90 Grad bilden, während der Unterarm locker auf der Tischplatte aufliegt.“
Sinnvoll sind beispielsweise Stauraummöglichkeiten, entweder seitlich eingerichtete Fächer oder kleine Module, die sich etwa bei Klappsekretären an der Innenwand einhängen oder per Magnet befestigen lassen, sagt Christine Scharrenbroch. Wer ausreichend Platz hat, kann aber auch durch Rollcontainer Stauraum schaffen. „Bei Klappsekretären können auch eine integrierte Beleuchtung und integrierte Steckdosen hilfreich sein“, erläutert Scharrenbroch.
Man sieht sie in Holz, Metall, mit Leder oder Stoff bezogen – gibt es einen Trend für den Homeoffice-Tisch? „Es ist ein Trend zu mehr Farbe zu beobachten und auf diese Weise kleine Sekretäre zum optischen Hingucker zu machen“, sagt Scharrenbroch.
Diskret multifunktional und zugleich sehr platzsparend: Auch so kann eine Lösung für den Tisch im Homeoffice aussehen.
FOTO: SUDBROCK
Gibt es Stühle, die gut aussehen und zugleich bequem sind? Zum einen sind da natürlich Bürostühle, wie man sie kennt: ergonomisch, individuell einstellbar und mit einer beweglichen Sitzfläche. Sie werden für langes Sitzen empfohlen. Aber es gibt auch eine große Auswahl an Stühlen aus dem Wohnmöbelsortiment. „So sind zum Beispiel auch Esstischstühle mittlerweile häufig gepolstert und mit einer drehbaren Sitzschale sowie Armlehnen ausgestattet“, sagt Christine Scharrenbroch. Manche haben sogar eine Wipp-Funktion.