Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Künstler übergibt Skulptur an Sels-Museum
Im vergangenen Jahr waren Goekhan Erdogans steinähnliche Papierskulpturen im Feldhaus zu sehen.
NEUSS (ubg) Der Künstler Goekhahn Erdogan kam persönlich ins Clemens-Sels-Museum: Dort überreichte er seine Skulptur „Unbetitelt“aus dem Jahr 2020 an Museumsdirektorin Uta Husmeier-Schirlitz und Anita Hachmann. Es ist eine Schenkung, die seine tiefe Wertschätzung für das Museum und seine Dependance, dem „Museum für populäre Druckgrafik“zum Ausdruck bringen soll.
Vor knapp einem Jahr zeigte das sogenannte Feldhaus wie vielfältig Papier sein kann und präsentierte das Material so, wie man es noch nie gesehen hat. Darunter waren auch die Skulpturen des Frankfurter Künstlers Goekhan Erdogan: Seine Objekte erinnerten an Steine, doch handelte es sich bei den Blöcken, die dort in der Mitte des Raumes ausgestellt waren, nicht um Stein, sondern um Papier. Genauer gesagt: Um Kopierpapier, auf dem Erdogan sein Passbild in mehrfacher Ausführung ausgedruckt hat. Die verschiedenen Versionen hat er übereinander geschichtet, geleimt und gepresst, bis daraus jene blockartigen Objekte entstanden sind. Im Anschluss hat er sie mit verschiedenen Holzbearbeitungstechniken bearbeitet. Und so zeigten sich seine Objekte der ausgestelte Werkgruppe in verschiedenen Variationen: Mal war ihre Oberfläche glatt und glänzend wie Marmor, mal sind noch Spuren der Bearbeitung erkennbar. „Insbesondere die marmorne Anmutung der teils samtglatten Oberflächen verleiht seinen Arbeiten dabei eine skulpturale Qualität. So wird das Papier – über seine bisherigen Eigenschaften als künstlerisches Medium hinaus – im Kontext von Skulptur erlebbar“, heißt es vom Museum. Der 1978 in Frankfurt geborene Künstler wurde außerdem vor zwei Jahren mit dem „Paper Art Award“ausgezeichnet.
Eine zweiteilige Arbeit aus jener Werkgruppe geht nun also in den Sammlungsbestand des Museums über, sie besteht aus Papier und Leim und bietet jene steinartige Anmutung. Uta Husmeier-Schirlitz und Anita Hachmann freuen sich darüber, die „Sammlung um ein bedeutendes Stück zu erweitern.“
Denn das Feldhaus hat sich neben der Präsentation Populärer Druckgrafik auch die Präsentation von Positionen zeitgenössischer Künstler verschrieben, die auf innovative Weise mit dem Medium Papier arbeiten. Wer sich einen Eindruck davon verschaffen möchte, kann zwar nicht mehr die „Losgelöst“Ausstellung besuchen, dafür aber noch bis zum Sonntag, 17. März; in den Räumen am Berger Weg erfahren, dass sich Sammelbilder seit Jahrhunderten einer großen Beliebtheit erfreuen. Angefangen bei Reklamebildchen über Panini-Sammelbilder bishin zu Pokémon Karten bekommen Besucher einen guten Eindruck, über die Entwicklung der Sammelbilder.