Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Zwischen Krieg, Normalität und Träumen
Über den Tischtennissport bekam die Familie Yevtodii Kontakt nach Holzbüttgen. Für die Hilfe ist sie sehr dankbar.
HOLZBÜTTGEN Iolanta Yevtodii spielt aktuell für die Ukraine bei den Tischtennis-Weltmeisterschaften für Mannschaften im südkoreanischen Busan. Die 19-Jährige aus der Drittliga-Mannschaft der DJK Holzbüttgen trägt das blau-gelbe Nationaltrikot ihres Heimatlandes voller Stolz. Sie versucht, alles dafür zu tun, sich ihre sportlichen Träume so gut es geht zu erfüllen. Tatsächlich gelingt ihr das bisher auch überraschend gut, in einer Zeit, in der in ihrem Heimatland seit dem 24. Februar 2022 so gut wie nichts mehr so ist wie zuvor. Vor genau zwei Jahren begann der russische Angriffskrieg auf die Ukraine und die ersten Raketen flogen auf das Land.
Da war bei Familie Yevtodii die Angst groß. Bis dahin hatten Iolanta und ihre beiden älteren Schwestern Diana und Iryna zusammen mit ihren Eltern ein sorgenfreies Leben in Odessa geführt. Sie nennen ihre Heimatstadt selbst die „Perle am Schwarzen Meer“. Dann wurde schlagartig alles anders. Als die ersten Bomben am Militärflughafen ihrer Heimatstadt Odessa fielen, entschieden sich die drei Schwestern nach Beratung mit den Eltern zur Flucht. Das war keine einfache Entscheidung, weil sie nicht nur ihre Familie und Freunde zurücklassen mussten, sondern von heute auf morgen ihre Arbeit und ihr Studium verloren haben. Iryna und Diana hatten einen guten Job am Flughafen von Odessa. Sie waren für den VIP-Bereich zuständig, wo sie neben Schauspielern und Musikern zum Beispiel auch die Bekanntschaft mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenski gemacht haben. Es half nichts, die Töchter sollten in Sicherheit gebracht werden, raus aus ihrer geliebten Stadt, weg von ihren Eltern und Freunden. Da gab es den Kontakt zur DJK Holzbüttgen in Kaarst. Der war über die frühere