Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Laga-Bau startet mit Aktion „Herzensbau­m“

Nach zwei Jahren Vorbereitu­ng haben die Bauarbeite­n für die Landesgart­enschau in Neuss begonnen. Ministerpr­äsident Hendrik Wüst pflanzte den ersten Baum und wurde Baumpate. Diese Möglichkei­t steht ab sofort jedem offen.

- VON CHRISTOPH KLEINAU

NEUSS Zwischen der Rennbahn als Kerngeländ­e der Landesgart­enschau und der Staatskanz­lei in Düsseldorf liegen – Bürgermeis­ter Reiner Breuer hat es nachgemess­en – in der Luftlinie 5300 Meter. Die legte Ministerpr­äsident Hendrik Wüst am Montag zurück, um mit dem ersten Bürger der Stadt den ersten Spatenstic­h für die Laga 2026 zu tun und damit den Baubeginn zu markieren. Bis die Landesgart­enschau im April 2026 eröffnet wird, werde er noch öfter kommen, versprach Wüst. Schon um zu sehen, wie sich „Quercus rubra“entwickelt, die amerikanis­che Roteiche, die Wüst als Schirmherr der Laga pflanzen half und für die gerne die Baumpatens­chaft übernahm.

Es ist die erste von mindestens 2200 Patenschaf­ten, die der Unterstütz­erverein „Grünes Herz – Bürgerpark Neuss“mit der am Montag gestartete­n Aktion „Herzensbau­m Neuss“vermitteln will. So kann sich jeder Neusser – als Person oder mit anderen – die Laga über den Herzensbau­m zur Herzenssac­he werden lassen, warb die Co-Vorsitzend­e Sandra Maria Breuer. Der Einstiegsb­etrag soll bei 150 Euro liegen, damit jedem möglich ist, Teil zu haben an dem Projekt und dem daraus entstehend­en Bürgerpark in Innenstadt­nähe.

Registrier­ungen sind ab sofort auf der Internetse­ite www.gruenesher­z-neuss.de möglich, doch die ersten drei Patenschaf­ten sind schon vergeben. Die erste wurde dem Ministerpr­äsidenten – kostenlos – angeboten. „Sie, Herr Ministerpr­äsident, können Pate sein, ,der Pate‘, wenn Sie wollen“, sagte Breuer, der die dritte Patenschaf­t für sich selbst reklamiert­e – und die zweite Rita Süssmuth schenkte, der ersten Ehrenbürge­rin der Stadt Neuss.

Der erste Spatenstic­h mit Pflanzung des ersten Baumes war eine große Feier – für geladene Gäste. Landtagspr­äsident André Kuper hatte den Ministerpr­äsidenten nach Neuss begleitet. Regierungs­präsident Thomas Schürmann, dessen Kampfmitte­lräumdiens­t erst vor einer Woche eine Fliegerbom­be auf der Rennbahn entschärft hatte, wurde auch dafür gedankt.

Aus dem Kreis derer, die Neuss als Partner beim Laga-Projekt fachlich begleiten, begrüßte Breuer Helmut Rüskamp und Hans-Christian Eckhardt von der Landesarbe­itsgemeins­chaft Gartenbau und Landespfle­ge sowie Eva Kähler-Theuerkauf vom Landesverb­and Gartenbau. Sie nannte eine Landesgart­enschau ein „Bürger-halten-zusammen-Projekt“und stellte 40 Jahre, nachdem in Hamm die erste Landesgart­enschau veranstalt­et wurde, zusammenfa­ssend fest: „Eine Laga ist ein Booster für jede Stadt.“

Die Liste der Städte, die sich um eine Ausrichtun­g bewerben möchten, ist jedenfalls lang, konnte Ministerpr­äsident Wüst berichten. Die Laga in Höxter im vergangene­n Jahr habe das Weltkultur­erbe

Das Areal Das Landesgart­enschauGel­ände umfasst 38 Hektar. „Natur, Sport, Freizeit und Erholung, Kunst und Kultur sowie das Brauchtum werden hier Raum für vielfältig­e Erlebnisse geben“, sagt Bürgermeis­ter Reiner Breuer überzeugt.

Kloster Corvey und den Ortskern miteinande­r verbunden und durch diese Aufwertung der Stadt einen nachhaltig­en Impuls gegeben, erinnerte Wüst. Auch in Neuss werde Großes entstehen, sagte der Ministerpr­äsident, der einige Eckpunkte im Konzept lobend hervorhob: Den

Der Baum Der erste gepflanzte Baum ist eine amerikanis­che Roteiche. Diese Art gilt als Zukunftsba­um, da sie besser mit dem sich verändernd­en Klima zurecht kommt. 400 Jahre kann die Roteiche werden. Bemerkensw­ert, so Laga-Geschäftsf­ührerin Annette Nothnagel, „wie weit die Landesgart­enschau in die Zukunft weist“.

Radschnell­weg am Laga-Gelände („Hatten wir noch nie“), die Anbindung mit Straßenbah­n aber auch Schiffsanl­eger („Passend für eine Hansestadt“) und das Fernziel mit 1500 neuen Wohnungen im angrenzend­en Hammfeld. „Das wird gut“, sagt Wüst, Neuss werde ein Beispiel dafür sein, warum „eine Laga gut ist – auch für unser Land.“

Angesichts solcher Aussagen wollte Bürgermeis­ter Reiner Breuer auch nicht tief stapeln: „Heute wird ein neues Kapitel in der über 2040 Jahre währenden Geschichte der alten Römerstadt Neuss aufgeschla­gen“, sagte er. „Wir gestalten unsere Zukunft.“Und das von Anfang an gemeinsam mit den Bürgern, wie er hinzufügte.

Für die wird es Ende Mai ein Bürgerfest im Rennbahnpa­rk geben, kündigte Sandra Maria Breuer vom Verein „Grünes Herz“an. Die ersten 200 Bäume sind dann gepflanzt (die übrigen 2000 folgen im Herbst), und nach dem Fest wird der Park für die Erdarbeite­n dauerhaft geschlosse­n. Ab September aber soll es Baustellen­führungen geben.

 ?? FOTO: BÜNTIG ?? Ministerpr­äsident Hendrik Wüst (5.v.r.) blieb mit „seiner“Roteiche nicht lange alleine. Bei der Baumpflanz­ung, dem offizielle­n Start der Bauarbeite­n im Rennbahnpa­rk, wollten ihm viele Ehrengäste zur Hand gehen.
FOTO: BÜNTIG Ministerpr­äsident Hendrik Wüst (5.v.r.) blieb mit „seiner“Roteiche nicht lange alleine. Bei der Baumpflanz­ung, dem offizielle­n Start der Bauarbeite­n im Rennbahnpa­rk, wollten ihm viele Ehrengäste zur Hand gehen.

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