Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Die Turmfalken von Zons

Hobbyfotog­raf Heiko Lissy hat die Tiere über Monate mit seiner Kamera festgehalt­en. Was dahinter steckt.

- VON ANDREA LEMKE

ZONS Vor einem Jahr hat der Zonser Heiko Lissy sein erstes Langzeitpr­ojekt fotografie­rt. Von Februar an bis in den August hat er ein Turmfalken­pärchen im Museumsgar­ten mit seiner Kamera festgehalt­en. Dabei sind wunderschö­ne Vogelbilde­r entstanden, die zeigen, dass sich die Turmfalken offenbar sehr wohl in der Altstadt fühlen.

„Ich habe die beiden Falken an der Westseite der Burg Friedestro­m entdeckt, als ich wieder einmal unterwegs war und auf der Suche nach schönen Motiven meiner Heimatstad­t“, erklärt der Hobbyfotog­raf. Er erzählt, dass die Turmfalken sich etwa ab Ende Februar an ihren Nichtplätz­en hören lassen. Denn dann beginnt die Phase der Hochzeit mit akrobatisc­hen Flügen. „Das Männchen bringt dem Weibchen auch Liebesgabe­n an den Ort, der später als Brutplatz dienen soll“, sagt Lissy. Auch in diesem Februar hat er bereits den Turmfalken auf einer Fernsehant­enne entdeckt. „Die Falken sind wieder auf Brautschau und die Gründung einer neuen Kinderstub­e ist im vollen Gange.“

In Zons haben sie den alten Wasserspei­er für sich als Brutplatz entdeckt. Turmfalken bauen nämlich selbst keine Nester, sondern nutzen zum Beispiel alte Krähennest­er oder Hohlräume in Felsen und Bäumen. „Die Eier werden einfach auf den nackten Boden gelegt“, sagt Lissy, der sich, seitdem er den Turmfalken fotografis­ch auf der Spur ist, auch zum Thema einliest. Daher weiß er auch, dass ein Paar zumeist ein Leben lang zusammen bleibt und die Jungen nach etwa 30 Tagen flügge werden. „Sobald sie herauskomm­en, bleiben sie noch mindestens einen Monat bei den Eltern und lernen das Jagen.“

Lissy fotografie­rt neben Zonser Impression­en gerne Tiere. „Wer Tiere gleich welcher Art fotografie­ren möchte, muss unbedingt darauf achten, dass diese unter keinen Umständen gestört werden. Gerade in der Brutzeit passiert es sehr schnell, dass Vögel das Nest verlassen und die Jungtiere verhungern“, warnt er. Normalerwe­ise mache er keine Fotos von brütenden Vögeln. „Bei unseren Turmfalken aber war es gefahrlos möglich. Sie sind Kulturfolg­er und an uns Menschen gewöhnt.“

Lokalredak­tion Dormagen

Andreas Fahrländer (afa): 02181 69590 Andrea Lemke (alem): 02181 69592 Stefan Schneider (ssc): 02181 69593 Melanie v. Schyndel (mvs): 02181 69591

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FOTOS: HEIKO LISSY Nanu, wer schaut denn da aus den Fenstern hinaus? Die Falken haben sich im alten Wasserspei­er niedergela­ssen.
 ?? Darüber sollten wir mal berichten? Sagen Sie es uns! dormagen@ngz-online.de NGZ-Online ?? Die Rückkehr: Wer genau hinschaut, sieht die Beute im Schnabel des Jägers.
Darüber sollten wir mal berichten? Sagen Sie es uns! dormagen@ngz-online.de NGZ-Online Die Rückkehr: Wer genau hinschaut, sieht die Beute im Schnabel des Jägers.
 ?? ?? Dieser Turmfalke bricht gerade auf, um Nahrung für sich und vor allem für den Nachwuchs zu suchen.
Dieser Turmfalke bricht gerade auf, um Nahrung für sich und vor allem für den Nachwuchs zu suchen.
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Genau hingeschau­t: Der Vogel ist kaum vom Stein zu unterschei­den.
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Wer aufmerksam durch Zons geht, kann die Tiere auf Dächern und in Spalten entdecken.
 ?? ?? Majestätis­ch gleitet einer der Zonser Turmfalken durch die Lüfte.
Majestätis­ch gleitet einer der Zonser Turmfalken durch die Lüfte.
 ?? ?? Die Türme in Zons sind bei den Turmfalken beliebt.
Die Türme in Zons sind bei den Turmfalken beliebt.

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