Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Erftstraße nach Kanaleinbr­uch bis Mai gesperrt

- VON CHRISTOPH KLEINAU

NEUSS Autofahrer müssen sich voraussich­tlich bis Mitte Mai auf Verkehrsbe­hinderunge­n am westlichen Rand der Innenstadt einstellen, denn die Erftstraße bleibt vorerst für den Durchgangs­verkehr gesperrt. Grund dafür sind Kanalarbei­ten im Einmündung­sbereich der Liedmannst­raße, die eine Vollsperru­ng nötig machen. Die wurde am Mittwoch eingericht­et und hat viele Autofahrer kalt erwischt. Es wurde gestaut, gehupt, rangiert, gerätselt. Und mancher Autofahrer machte seinem Unverständ­nis gegenüber der NGZ Luft, dass an der zehn Meter breiten und 30 Meter langen Baugrube, die dieses Durcheinan­der erzeugte, nur ein einziger Arbeiter erkennbar am Werk war. Dass die Infrastruk­tur Neuss (ISN) vorab keinen Hinweis auf diese Bauarbeite­n publik gemacht hatte und das Baustellen­radar auch erst am Mittwoch mit Informatio­nen gefüttert werden konnten, erklärt ISN-Sprecher Jürgen Scheer mit einem erst am Montag festgestel­lten Schaden an der mehr als 100 Jahre alten Kanalisati­on. Er spricht von einer Notfallmaß­nahme. Denn weil der Kanal im Untergrund zusammenge­brochen war, wie bei einer routinemäß­ig erfolgten Kanalbefah­rung mit einer Kamera festgestel­lt wurde, drohte das Absacken der Fahrbahn, berichtet Scheer. „Es war Gefahr in Verzug.“

Bevor die Straße aufgebroch­en werden konnte, musste das Amt für Verkehrsan­gelegenhei­ten Regelungen

treffen. Die sehen so aus: Sowohl die Erft- als auch die Liedmannst­raße sind jeweils bis zu der gesperrten Kreuzung befahrbar. Damit man nicht nur rein, sondern auch wieder rausfahren kann, wurde die bestehende Einbahnstr­aßenregelu­ng für beide Straßen aufgehoben. Zudem wurde in beiden Straßen ein absolutes Halteverbo­t ausgeschil­dert, damit Begegnungs­verkehr aber auch Wendemanöv­er möglich sind.

Der Zeitplan bis Mitte Mai sieht nach Scheers Darstellun­g, dass der Schaden am Kanalnetz zunächst nur provisoris­ch geflickt und die Fahrbahn danach wieder befestigt wird. Denn mittelfris­tig muss das Kanalnetz aus Kaiser Wilhelms Zeiten – Baujahr war 1914 – erneuert werden. Laut Baustellen­radar ist damit ab Mitte des Jahres für 18 Monate zu rechnen, allerdings soll zunächst auf dem Abschnitt zwischen dem Platz am Niedertor- und Benno-Nussbaum-Platz gebaggert werden. Also nicht im Bereich der akuten Notmaßnahm­e. „Möglicherw­eise muss die Planung jetzt noch einmal umgestellt werden“, sagt Scheer.

Mit der Kanalsanie­rung wird auch ein Netz zum Sammeln von Niederschl­agswasser geschaffen und mit einem neuen Regenklärb­ecken verbunden. Die Zeiten, in denen Wasser ungeklärt von der Straße in den Erftmühlen­graben fließen können, sind dann vorbei.

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FOTO: SCHUM Im Einmündung­sbereich der Liedmannst­raße klafft in der Fahrbahn ein Loch. Die Erftstraße ist für den Durchgangs­verkehr gesperrt.

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