Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Stadt kündigt Kontrollen des Fütterungsverbots an
NEUSS (-nau) Die Tauben in der Stadt sind ein Dauerärgernis, auch weil sie entgegen aller Verbote immer noch gefüttert werden. Aber auch andere Wildtiere können auf die angebliche Mildtätigkeit ihrer zweibeinigen Mitgeschöpfe setzen, gerade jetzt, wo frühlingshafte Temperturen diese Spezies vermehrt vor die Haustür locken. Doch in Neuss gilt: Füttern verboten. Und das wird die Stadt kontrollieren und Verstöße konsequent ahnden.
Das Fütterungsverbot ist in der Grünflächenordnung der Stadt Neuss festgehalten und dient dem Wohl der Tiere, betont die Verwaltung. Der Kommunale Service- und Ordnungsdienst (KSOD) und das Amt für Stadtgrün, Umwelt und Klima haben bereits in der Vergangenheit regelmäßig Menschen, die sich daran nicht halten, angesprochen und über das Verbot sowie dessen Hintergründe informiert. Leider hat sich gezeigt, stellt die Stadt nun fest, „dass die von KSOD und Parkaufsicht ausgesprochenen, mündlichen Verwarnungen nicht zu einer Verhaltensänderung der Betroffenen
geführt haben.“Um die Wildtiere besser schützen zu können, werden Verstöße deshalb nun konsequenter geahndet. Betroffene müssen mit Verwarn- und Bußgelder bis zu 1000 Euro rechnen.
Viele Menschen glauben, dass sie mit dem Füttern von Wasservögeln, Tauben oder auch Nutrias den Tieren Gutes tun, schreibt die Verwaltung, tatsächlich ist aber das Gegenteil der Fall. Wild lebende Wasservögel etwa sind als „Selbstversorger“nicht auf hingeworfene Brotkrumen angewiesen. Sie fressen von Natur aus das, was ihre Mägen am besten vertragen – und das finden sie in den städtischen Grünanlagen und Gewässern zur Genüge. Brot hingegen könne sie krank machen. Und es bringt Ökosysteme aus dem Gleichgewicht. Durch das Futter werden dem Wasser Nährstoffe zugeführt, die das Algenwachstum begünstigen. Die Folgen können Algenblüte, Sauerstoffarmut und ein Umkippen des Gewässers sein. Ein weiterer unerwünschter Nebeneffekt des Fütterns ist, dass das Futter Ratten anzieht.