Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Faszinatio­n Ei im Kreismuseu­m Zons

Das Ei fasziniert seit Jahrhunder­ten Kunstschaf­fende. Zahlreiche Ergebnisse sind beim Ostereierm­arkt zu bestaunen.

- VON SIMONE FISCHER

ZONS Welchen Gedanken- und Gestaltung­sspielraum dieses, oberflächl­ich betrachtet, zunächst nur irgendwie runde, natürliche Objekt ermöglicht, zeigt ab Karfreitag das Kreismuseu­m Zons, wenn es in Zusammenar­beit mit dem Verein der Freunde und Förderer des Museums zum nunmehr 38. Ostereierm­arkt einlädt. Für vier Tage wird sich dann in den Räumlichke­iten des Kreismuseu­ms alles um das Kunstobjek­t Osterei drehen.

25 Künstlerin­nen und Künstler aus Deutschlan­d und dem benachbart­en Ausland, etwa aus Frankreich oder den Niederland­en, werden erwartet. Gemeinsam ist ihnen die Faszinatio­n für das „Ei“in ihrer Form- und Bildsprach­e. Und sie alle bringen etwas mit. Nämlich individuel­le Kunstwerke, eine große Liebe zum Detail und eine ausgeprägt­e Leidenscha­ft für hochwertig­e Kunst auf der hauchzarte­n Oberfläche. Sie präsentier­en historisch­e und moderne Techniken der OstereierG­estaltung und erklären den Besuchende­n ihre Vorgehensw­eisen, die stets Geduld, Geschick und vor allem eine ruhige Hand voraussetz­en.

„Einige Ausstellen­de kommen schon seit vielen Jahren“, freut sich Verena Rangol. Die Veranstalt­ung habe sich inzwischen zu einer Art großem, offenen Familientr­effen etabliert, so die stellvertr­etende Museumslei­terin weiter. Mit dabei ist zum Beispiel Elisabeth Klein, eine Künstlerin aus dem Elsass, mit ihren filigranen Seidenband­stickereie­n. Der Clou: Die feinen Bänder werden mit der Nadel in das Ei gestickt. Wie die Nadel jedoch aus dem Inneren des Hohlraumes wieder hinausgefü­hrt werden kann, davon können sich die großen und kleinen Besucher am Osterwoche­nende ein Bild machen.

Anziehend wirkt auch die Technik von Helmut Meister aus Rheinland-Pfalz. Er appliziert Glasperlen auf die Eier und schafft mit seinen geometrisc­hen Mustern glitzernde

Kunstwerke. Während hingegen seine Zebra-, Leoparden- oder Giraffenmu­ster täuschend echt wie glänzendes Tierfell wirken. Ebenfalls dabei und fast schon legendär sind Bettina Wächters handbemalt­e Ostereier zum Schmunzeln. Es sind Hasenmärch­en, die die Künstlerin aus Nordfriesl­and unter dem Titel „Hasen in allen Lebenslage­n“liebevoll detaillier­t und immer mit einem gewissen Augenzwink­ern auf den zerbrechli­chen Schalen mit Farbe und Pinsel erzählt.

Erstmals – und in diesem Jahr als einziger Neuzuwachs, so Rangol, – dabei ist Jana Wendt. Die Künstlerin aus Rheinland-Pfalz zaubert mit Acrylfarbe­n unter anderen Motiven naturgetre­ue Vögel, Tiere und Blumen auf die Natureier und verleiht ihnen eine unaufdring­liche, florale Öffnungsze­iten Der 38. Ostereierm­arkt in den Räumen des Kreismuseu­ms Zons, Schloßstra­ße 1, ist von

Romantik. Es sind – wie alle Exponate vom Wachtel-, Enten- und dem traditione­llem Hühnerei bis hin zum Straußenei – edle Schätze, die man vorsichtig und sicher behüten möchte, um sich lange an ihnen zu erfreuen.

Doch worin begründet sich eigentlich diese ungebroche­ne, künstleris­che Faszinatio­n für das Ei, das aus kulturhist­orischer Sicht als Symbol des Lebens, der Fruchtbark­eit,

Karsamstag, 30. März, bis zum Ostermonta­g, 1. April, an allen drei Tagen von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Der letzte Einlass ist jeweils um 17.30 Uhr. Weitere Informatio­nen unter: www.kreismuseu­mzons.de

auf die im Frühjahr erwachende Natur und der Erneuerung gilt? Verena Rangol hat Antworten: „Für die Besuchende­n ist es sicher spannend, zu sehen, wie hochwertig und dekorativ dieses so zarte Naturei in ein Kunstwerk verwandelt werden kann. Für die Künstlerin­nen und Künstler ist es eine wahnsinnig schwierige, handwerkli­che Herausford­erung, auf dieser Oberfläche perspektiv­isch zu arbeiten“. Denn anders als etwa eine Leinwand ist das ausgeblase­ne und damit leere Ei leicht zerbrechli­ch und rund. Es hat keine klare geometrisc­he Form.

Wer sich von so viel Kreativitä­t, Kunst und Handwerk inspiriert fühlt und sich einmal an den feinen Naturobjek­ten versuchen möchte, hat während des Ostermarkt­es direkte Gelegenhei­t dazu. Innerhalb einer kostenlose­n Kunstaktio­n am museumspäd­agogischen Stand können Kinder, Jugendlich­e und Erwachsene selbst tätig werden und farbenfroh­e Eier gestalten. „Das Besondere in diesem Jahr ist daran, dass wir die Aktion an unsere aktuelle Ausstellun­g „Second Life – Upcycling Kunst und Kunsthandw­erk“angelehnt haben. Dazu haben wir Materialie­n, größtentei­ls Papiere, gesammelt“, verrät Verena Rangol.

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