Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Die Regiobahn sichert die Finanzieru­ng des Streckenau­sbaus

- VON CHRISTOPH KLEINAU

Bis Mitte 2025 wird die Regiobahn-Strecke zweigleisi­g und kann bis Ende 2026 elektrifiz­iert werden. Die Stadt Neuss will sich zügig von ihren Anteilen trennen.

RHEIN-KREIS Buchstäbli­ch in letzter Minute ist es den Verantwort­lichen der Regiobahn gelungen, die Finanzieru­ng für die 52-MillionenE­uro-Investitio­n in Verlängeru­ng und Elektrifiz­ierung der Strecke zu sichern. Denn am Gründonner­stag (28. März) wäre sonst die Bindungsfr­ist für das einzige Angebot abgelaufen, das zur Umsetzung vorlag. So aber konnte das Bochumer Unternehme­n umgehend mit dem Bau beauftragt werden.

Zur Gesamtsumm­e steuern Bund und Land 17 Millionen Euro bei, der Rest wird finanziert. Als Kreditgebe­r tritt dazu nun nicht mehr ein Konsortium auf, an dem auch die Sparkasse Neuss beteiligt gewesen wäre.

Das hatte zur Absicherun­g Bedingunge­n formuliert, die so tiefgreife­nd waren, dass die Städte Neuss, Düsseldorf und Wuppertal als Mitglieder der Betreiberg­esellschaf­t nicht bereit waren, eine Patronatse­rklärung abzugeben. Geschäftsf­ührung und Aufsichtsr­at schalteten deshalb einen Finanzmakl­er ein, der kurzfristi­g ein niedersäch­sisches Kreditinst­itut vermittelt­e, mit dem man zu anderen Konditione­n handelsein­ig wurde.

Frank Gensler, der Kämmerer der Stadt, die über die Stadtwerke elf Prozent der Anteile an den Unternehme­n hält, sieht sich in der Blockadeha­ltung bestätigt. „Fakt ist: Unser bereits erklärtes Patronat reichte doch aus“, stellt er fest. Das Drängen auf Nachbesser­ungen und den Hinweis auf Stichtage wie den 28. März wertet er auch als Versuch der Regiobahn-Geschäftsf­ührung, Druck auf die Gesellscha­fter auszuüben. In dieser Angelegenh­eit muss von Seiten der Stadt Neuss nun nichts mehr geschehen, sagt Gensler: „Es bleibt aber der Auftrag des Rates vom Dezember, sich möglichst zügig von den Anteilen an der Regiobahn zu lösen.“

Mit Klärung der Finanzieru­ng kann die Strecke nun von Mettmann bis Wuppertal verlängert und elektrifiz­iert werden. Beauftragt wurde aber auch die Elektrifiz­ierung der Strecke zwischen Kaarster See und Neuss-Hauptbahnh­of. Ziel ist die Inbetriebn­ahme des elektrisch­en Betriebes zum Fahrplanwe­chsel im Dezember 2026. Schon in diesem Sommer wird zudem mit dem zweigleisi­gen Streckenau­sbau zwischen dem Bahnüberga­ng Gümpgesbrü­cke in Kaarst und dem geplanten Haltepunkt „Johanna-EtienneKra­nkenhaus“in Neuss begonnen. Voraussich­tlicher Fertigstel­lungstermi­n: Mitte 2025.

Der Regiobahn-Aufsichtsr­atsvorsitz­ende Heiner Cöllen zeigt sich „dankbar und erfreut, dass das gesamte Projekt nunmehr seinen entscheide­nden Fortgang nehmen kann.“Damit sei auch der Grundstein für den Beitritt des Verkehrsve­rbundes Rhein-Ruhr gelegt, der Gesellscha­fter der Fahrbetrie­bsgesellsc­haft wird.

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FOTO: WOI Die Zeit der Diesel-Fahrzüge ist auch auf der Strecke zwischen Neuss und Kaarst Ende 2026 vorbei. Dann fährt die Regiobahn (S28) elektrisch.

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