Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Maria Montessori und Kafka auf der Kaarster Kinoleinwand
KAARST (ubg) Wer sich in Kindergeschäften und auf den sozialen Medien umsieht, wird schnell feststellen: Die Reformpädagogin Maria Montessori und ihr Leitsatz „Hilf mir, es selbst zu tun“sind in aller Munde. Anfang März ist der Film „Maria Montessori“in den Kinos angelaufen und kommt nun auch am Mittwoch, 10. April, nach Kaarst ins Albert-Einstein-Forum. Um 17 und um 20 Uhr wird dann das Biopic über die Ärztin, Pädagogin und Philosophin gezeigt. Der Film zeigt nur einen kurzen, aber besonders schwierigen Abschnitt aus ihrem Leben: In ihren ersten Berufsjahren kämpft sie um die Anerkennung ihrer Methode und wird dabei immer wieder durch private Erschütterungen zurückgeworfen.
Vor allem die Trennung von ihrem kleinen Sohn Mario und die Beziehung zu ihrem Kollegen Guiseppe Montesano, Marios Vater, wurden für Maria Montessori zu einschneidenden Erfahrungen, die ihren späteren Weg beeinflussen sollten. Sie wollte Montesano nicht heiraten – eine eigenwillige Entscheidung für eine Frau Ende des 19. Jahrhunderts.
Der Montessori-Film ist aber nicht der einzige Höhepunkt in dem Kaarster Kinoprogramm: Nicht mehr lange gedulden müssen sich die Besucher, bis „Der Zopf“von Laetitia Colombani gezeigt wird. Schon am Mittwoch, 3. April, 17 Uhr, läuft der Film von Laetitia Colombani, der auf der Grundlage ihres eigenen Romans basiert. Sie erzählt die Geschichte dreier Frauen – einer in Indien, einer in Italien, einer in Kanada – deren Leben nicht unterschiedlicher sein könnten und doch genau wie die Strähnen in einem Zopf fest miteinander verflochten sind. Da wäre die in Indien lebende Smita, die ihre Haare spendet und hofft, ihrer Tochter ein besseres Leben ermöglich zu können. In Italien arbeitet Giulia in der Perückenwerkstatt ihres Vaters und muss erkennen, dass der Betrieb hoch verschuldet ist. Und in Kanada erfährt die Anwältin Sarah, dass sie schwer erkrankt ist – bald schon greift sie zu einer Perücke.
Lustig verspricht die Komödie „Oh lala – wer ahnt denn sowas?“zu werden. In der vornehmen und aristokratischen Familie ist man entsetzt, als Töchterchen Alice ausgerechnet mit einem Autoverkäufer zusammenkommt. Zu allem Überfluss hat das künftige Brautpaar DNA-Tests in Auftrag gegeben, die mehr über die Abstammung der Anwesenden verraten – und das gefällt ihnen gar nicht.
Der Kinomonat klingt am Mittwoch, 24. April, um 17 und um 20 Uhr mit dem Kafka-Film „Die Herrlichkeit des Lebens“aus. Es ist die Lebensgeschichte zwischen Franz Kafka und Dora Diamant, zwei Menschen, die im jeweils anderen etwas finden, was ihnen selbst fehlt. Gegen den Widerstand seiner Schwester und des alles dominierenden Vaters entscheidet Kafka, mit seiner neuen Liebe nach Berlin zu ziehen.