Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Mitmischen bei Rekultivierung
In Sinsteden übernahm der Landschaftsbauer Knappmann die Firma Füchtenbusch.
SINSTEDEN Der Essener Landschaftsbauer Knappmann hat seit Anfang 2024 einen zweiten Standort. Er übernahm jetzt den Betrieb von Oliver Füchtenbusch in Rommerskirchen, machte den bis dahin Selbstständigen zum Geschäftsführer und hat Großes vor. Im Gegensatz zu Füchtenbusch, der sich mit seinem Betrieb vor allem um Gärten von Privatleuten gekümmert hatte, denkt man bei Knappmann größer: Das Essener Unternehmen, das unter anderem viel Grün ins ehemalige Opel-Werksgelände in Bochum gebracht hatte, möchte vor allem bei der Renaturierung des Braunkohletagebaus seine Expertise einbringen. Am Dienstag trafen sich Vertreter der Gemeinde Rommerskirchen und der Firma Knappmann auf dem ehemaligen Betriebsgelände von Füchtenbusch.
Bei dem Zusammentreffen gab es nur zufriedene Gesichter. Peter Knappmann hatte nach einem Expansionspartner in der Region gesucht und Oliver Füchtenbusch war sofort von den Plänen der Essener begeistert, gab leichten und frohen Herzens die berufliche Selbstständigkeit
auf. Und auch Bürgermeister Martin Mertens findet den Deal gut und zwar nicht nur deshalb, weil etliche neue Arbeitsplätze in Sinsteden entstehen werden. Peter Knappmann nannte drei Gründe für den zweiten Standort: Da ist zum einen die gute Infrastruktur. Bei Aufträgen in der Region werden lange Fahrtzeiten vermieden. „Ich wollte schon immer in dieser Gegend expandieren“, erklärte der 63-Jährige. Zweitens setzt er auf den neuen Standort, weil hier die Wirtschaft stärker floriere als im Ruhrgebiet. Und drittens: Rheinbraun und die Rekultivierung – von diesem künftigen „Kuchen“möchte er sich ein schönes Stück abschneiden.
„Ich sehe hier ein enorm großes Auftragspotenzial“, sagte der Seniorchef. Im „Kohlenpott“habe man aus so mancher Zeche eine Parkanlage oder eine Wohnsiedlung gemacht. Die Firma Knappmann verfügt auch über schweres Gerät, um solche Aufgaben zu bewältigen.
Bis die Renaturierung des Braunkohletagesbaus angegangen wird, will Knappmann hier im Rhein Kreis Neuss und Umgebung Aufträge übernehmen. Erste Erfolge können bereits verzeichnet werden. Zu den neuen Projekten, die in den vergangenen Wochen akquiriert werden konnten, gehört das Anlegen einer großzügigen Spielplatzund Grünanlage in Kaarst.
Dieses Projekt hat ein Volumen im siebenstelligen Bereich. Hinzu kommt ein Auftrag in Düsseldorf – hier geht es um die Entwicklung von Grünbereichen auf dem Areal einer Gesamtschule. Außerdem soll eine parkähnliche Anlage an einer Gesamtschule in Troisdorf-Sieglar umgesetzt werden. Von Rommerskirchen aus werden außerdem die Erd- und Grün-Arbeiten beim Neubau eines Großprojekts in Köln sowie die Renaturierung einer ehemaligen Mülldeponie in Köln-Ehrenfeld angegangen. Dort entstehen großzügige Parkanlagen. Bürgermeister Martin Mertens bestätigte den „Riecher“von Knappmann: „Im Rahmen des Strukturwandels wird hier sehr viel geschehen.“Bei Knappmann muss auch noch einiges geschehen: Es müssen noch offene Stellen besetzt werden. Gesucht werden Maschinisten, die sich mit großen Erdmaschinen auskennen, Landschaftsbauer, klassische Gärtner und Quereinsteiger mit handwerklichem Können. Das Familienunternehmen Knappmann 1960 gegründet und hat derzeit 170 Mitarbeitende. Große Flächen zu renaturieren, ist eine Hauptaufgabe des Unternehmens.