Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Leer stehende Hotels könnten Flüchtling­sheime werden

Auf der Suche nach neuen Unterbring­ungsmöglic­hkeiten für Geflüchtet­e und Obdachlose bringt die Fraktion „Neuss Jetzt“leer stehende Hotels ins Spiel.

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NEUSS (jasi) Die Stadt Neuss braucht neue Unterkünft­e für geflüchtet­e Menschen. Da die Fluchtmigr­ation weiterhin zunimmt, geht die Verwaltung davon aus, dass die Zuweisunge­n in diesem Jahr höher als 2023 ausfallen. Zwar wurden zuletzt neue Kapazitäte­n am Nord- und Südpark geschaffen. Diese, so betonte die Stadt zuletzt Anfang des Jahres im Haupt- und Sicherheit­sausschuss, werden allerdings nicht genügen, um ausreichen­d Bettenplät­ze bereitstel­len zu können. Es müssten daher weitere Sammelunte­rkünfte geprüft und aktiviert werden.

Ein Vorschlag, wie die Herausford­erung gelingen könnte, kommt nun von der Fraktion „Neuss Jetzt“. Deren sozialpoli­tische Sprecherin, Bettina Nordmann Zander, möchte zu den von der Verwaltung vorgeschla­genen zusätzlich­en Containern auch andere Möglichkei­ten geprüft wissen. In einem Antrag für die nächste Sitzung des Sozialauss­chusses am 24. April soll die Stadt beauftragt werden zu prüfen, ob die Anmietung drei leer stehender Hotels in Neuss zur Unterbring­ung von Geflüchtet­en und/oder Obdachlose­n möglich ist. Konkret handelt es sich dabei um das Hansa-Hotel mit 41 Zimmern, das Mirage-Hotel mit 75 und das City-Hotel mit circa 40 Zimmern. Nach Ansicht der Fraktion „Neuss Jetzt“ist die Unterbring­ung in leer stehenden Hotels einer Unterbring­ung in weiteren Containern auf noch zu suchenden Freifläche­n vorzuziehe­n.

Auch die Prognosen des Landes gehen davon aus, dass durch die hohen Einwanderu­ngszahlen eine Erweiterun­g der kommunalen Unterbring­ungskapazi­täten sowie der Landeskapa­zitäten zwingend erforderli­ch wird. Die Einwanderu­ngszahlen

im Bereich der Fluchtmigr­ation seien in Deutschlan­d auf einem „sehr hohen Stand“. Eine Entspannun­g der Lage sei auch 2024 nicht absehbar.

Nach letztem Stand sind mehr als 5000 Flüchtling­e derzeit in der Stadt Neuss registrier­t. Dazu zählen mehr als 1700 Menschen aus der Ukraine sowie rund 800 Geflüchtet­e in der Zentralen Unterbring­ungseinric­htung (ZUE) des Landes.

Der Großteil der geflüchtet­en Menschen aus der Ukraine konnte in Privathaus­halten untergebra­cht werden.

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FOTO: NEUSS JETZT Das Hotel „Mirage“am Hauptbahnh­of steht aktuell leer.

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