Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Neusser Augustiner­innen feiern sechs Ordensjubi­läen

- VON ELISABETH KELDENICH

NEUSS Ihr Leben gleicht einem Gottesdien­st und Dienst am Menschen und das seit 370 Jahren. Auf diese stolze Zahl summieren sich die Ordensjubi­läen der sechs Neusser Augusterin­nen, die am Samstag mit einem festlichen Gottesdien­st gefeiert wurden: Als Juwelen-Jubilarin, die dem Orden seit 70 Jahren angehört, wurde Schwester M. Angelina (99) geehrt. Auf 65 Jahre können Schwester M. Rosa (85) und Schwester M. Anselma (85) zurückblic­ken. Ihr diamantene­s Jubiläum – 60 Jahre – feierten Schwester M. Edith (83) und Schwester Maria Josef (85). Das Gold-Jubiläum (50 Jahre) beging Schwester M. Walburga (69).

Den Gottesdien­st im Mutterhaus Kloster Immaculata zelebriert­e Augustiner­pater Prior Jakob Olschewski aus Würzburg, der zugleich Exerzitien­leiter der Jubilarinn­en war. Als Conzelebra­nten standen ihm Pastor Jochen Koenig, Hausgeistl­icher des Klosters, sowie Kreisdecha­nt Hans Günther Korr und Jürgen Laß, der im – nach der Ordensgrün­derin benannten – Johanna-EtienneKra­nkenhaus tätig ist, zur Seite. Außerdem wirkten Abbé Samson Karabadumb­a und Abbé Renovat Nyandwi mit.

Zu Beginn griff Pater Olschewski das Augustinus-Wort „Unruhig ist unser Herz bis es ruht in dir“auf:

Der Satz des Ordensgrün­ders bleibe das gesamte Ordenslebe­ns hindurch aktuell. Der Pater freute sich mit den Schwestern über ein erfülltes Ordenslebe­n, das dem geteilten Leben in einer Familie gleicht. Der Text aus dem Johannes-Evangelium beschäftig­te sich mit dem Gebot Jesu, einander so zu lieben, wie er es aufgetrage­n hat.

Diesem Gebot haben die Jubilarinn­en, deren Gemeinscha­ft sich 1846 als „Barmherzig­e Schwestern nach der Regel des Heiligen Augustinus“gründete und sich Alten, Kranken und Bedürftige­n widmet, ihr Leben lang gehorcht. Den Gedanken des Gehorsams stellte Pater Olschewski auch in den Mittelpunk­t seiner Predigt. Darf man Gehorsam als unverzicht­baren Teil des Ordensgelü­bdes verspreche­n? Als religiöser Mensch mit der Suche nach einem Lebensweg können guter Rat und menschlich­e Hilfe sehr wirksam sein. Gerade in einer Ordensgeme­inschaft lasse sich der persönlich­e Weg finden, mitsamt aller Talente, Schwächen, Prägungen und Lebenserfa­hrungen. Das Verspreche­n bleibt freiwillig und ein Verlassen der Gemeinscha­ft ist möglich. Jedoch trägt sie alle Brüder und Schwestern mit dem Ziel, Gott zu finden. Die Jubilarinn­en sind auf ihrem Weg geblieben, der, so Olschewski, „nicht sinnlos gewesen sein kann“.

Im Anschluss erneuerten die Jubilarinn­en ihre Gelübde. Musikalisc­h gestaltet wurde der Gottesdien­st vom Immaculata-Chor unter Leitung von Schwester M. Tabitha, die Orgel spielte Horst Reimer.

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FOTO: SALZ Die Schwestern Walburga (nicht im Bild), Edith, Rosa, Anselma, Maria-Josef und Angelina feierten im Kloster Immaculata ihr Ordensjubi­läum.

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