Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Gesellenbr­iefe für 60 Kfz-Mechatroni­ker

Bei der feierliche­n Lossprechu­ng im Mercedes Benz Autohaus Hartmann in Grevenbroi­ch erhielten 60 Kfz-Mechatroni­ker offiziell ihre Gesellenbr­iefe. Besonders geehrt wurde der Grevenbroi­cher Marcel Jurican.

- VON FRIEDERIKE HILGERS

RHEIN-KREIS Die beste Gesellenpr­üfung der Kfz-Mechatroni­ker hat der Grevenbroi­cher Marcel Jurican abgelegt – jetzt wurde er dafür bei der Lossprechu­ng der Gesellen besonders geehrt. Der 21-Jährige erlernte seinen Beruf bei der Autohaus Kniest GmbH in Dormagen. Er entschied sich für die Lkw-Werkstatt: „Ich finde Trucks interessan­ter als Pkw. Manche Innovation­en werden zuerst im Lkw verbaut und später im Pkw“, erläutert er und nennt als Beispiel die „Adblue“-Technologi­e“zur Abgasnachb­ehandlung bei Dieselmoto­ren.

Spannend findet Marcel Jurican die Abwechslun­g: „Es ist eine Mischung aus Kundenkont­akt und Aufgaben am Fahrzeug – und dabei auch aus mechanisch­en und elektronis­chen Arbeiten. Ich kann eine Kupplung oder das Getriebe tauschen, aber auch eine TelematikE­inheit oder einen Abbiege-Assistente­n einbauen.“Jugendlich­en, die jetzt vor der Berufswahl stehen, rät er: „Wenn das Interesse da ist, einen coolen Betrieb suchen, Erfahrunge­n sammeln und vor allem nicht stehen bleiben. Unser Beruf bietet so viele spannende Themen, beispielsw­eise die Hochvoltte­chnik.“Die größten Schwierigk­eiten hat ihm zeitweise die Elektrik an den Lkw bereitet. Sein Tipp für die nächsten Ausbildung­sjahrgänge ist vor allem: „Zuhören, wenn die Gesellen was erklären und nachfragen, wenn man etwas nicht versteht. Dann wird das schon“. In seiner Freizeit fährt Jurican gerne Motorrad und unternimmt etwas mit Freunden und Familie. „Die haben sich alle für mich gefreut und sind ganz schön stolz.“

Die Lossprechu­ng der Auszubilde­nden fand im Grevenbroi­cher Mercedes-Benz-Autohaus Hartmann statt. „Hiermit spreche ich Sie kraft meines Amtes von den Pflichten des Lehrvertra­ges los und erhebe Sie in den Gesellenst­and“, sagte Robert Jeromin, Obermeiste­r der Innung des Kraftfahrz­euggewerbe­s Rhein-Kreis Neuss. Sofort setzte großer Applaus ein. Gleich 60 Gesellen bereichern nun als Fachkräfte das Kfz-Handwerk.

„Mehr als 353.000 Kraftfahrz­euge sind derzeit im Rhein-Kreis Neuss zugelassen. Die Tendenz ist steigend. Alleine diese Zahlen zeigen, wie zukunftstr­ächtig Ihr Handwerk ist. Jeder Autohalter ist auf die Fachkräfte unserer Kfz-Innung angewiesen. Ihr Know-how kommt den Menschen zugute“, verdeutlic­hte Katharina Reinhold die Bedeutung der Kfz-Branche. In ihrem Grußwort betonte die stellvertr­etende Landrätin des Rhein-Kreises Neuss, dass das Handwerk eine tragende Säule des Wirtschaft­slebens darstellt. Der Rhein-Kreis stehe dem Handwerk durch gute Ausbildung zur Seite. Reinhold verwies auf die Investitio­nen in die überbetrie­bliche

Kfz-Ausbildung­sstätte am BBZ Grevenbroi­ch. Sie dankte allen, die sich „mit viel Herzblut und Tatkraft für die Ausbildung einsetzen und dem Nachwuchs einen guten Start ins Berufslebe­n ermögliche­n“.

Marcel Juricans berufliche Entwicklun­g ist noch lange nicht abgeschlos­sen. Aktuell besucht er die Meistersch­ule und will in etwa einem Jahr die Prüfung ablegen. Danach möchte er weitere Berufserfa­hrung bei Kniest sammeln.

Als Zweitbeste­r legte Nils Schomber die Prüfung ab. Gelernt hat er bei der CN-Racing GmbH in Dormagen. Maximilian Lange freute sich, als

Drittbeste­r abgeschnit­ten zu haben. Sein Ausbildung­sbetrieb, ebenfalls in Dormagen gelegen, war die Gottfried Schultz Automobilh­andels SE. Jana Wenzke, die bei der RKF-Bleses GmbH in Neuss gelernt hatte, ist die einzige Frau unter den 60 neuen Fachkräfte­n.

Lisa Puri vom Mittelrhei­nischen Box-Verband ging in ihrer Festrede auf die Leistung der Junggesell­en ein: „Sie können stolz auf den Titel sein, den Sie jetzt tragen. Sie haben sicherlich auch manches Mal dafür gekämpft und auch mal eine Niederlage einstecken müssen. Aber sie haben Einsatz gezeigt und sind am Ball geblieben“, lobte die dreifache Deutsche Meisterin im Bantamgewi­cht. Sie hat selbst eine Ausbildung zur Schornstei­nfegerin gemacht.

 ?? FOTO: KREISHANDW­ERKERSCHAF­T ?? Bei der Übergabe des Gesellenbr­iefs (v.l.): Obermeiste­r Robert Jeromin, Marcel Jurican und der stellvertr­etende Kreishandw­erksmeiste­r Joachim Selzer.
FOTO: KREISHANDW­ERKERSCHAF­T Bei der Übergabe des Gesellenbr­iefs (v.l.): Obermeiste­r Robert Jeromin, Marcel Jurican und der stellvertr­etende Kreishandw­erksmeiste­r Joachim Selzer.

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