Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

„Neubauten haben höchste Priorität“

- VON STEPHAN SEEGER

Der Finanzauss­chuss der Stadt Kaarst kassiert einen Beschluss des Schulaussc­husses ein, die leer stehenden Raummodule am alten Gesamtschu­lStandort in Büttgen übergangsw­eise an Kaarster Grundschul­en zu versetzen. Auch das Oberstufen­Modul bleibt in Büttgen.

KAARST Um dem Rechtsansp­ruch auf einen OGS-Platz zum Schuljahr 2026/2027 an den Kaarster Grundschul­en gewährleis­ten zu können, hatte der Schulaussc­huss Anfang März eine Empfehlung ausgesproc­hen, die leer stehenden Raummodule vom alten Standort der Gesamtschu­le in Büttgen an Kaarster Grundschul­en zu versetzen. Für die Matthias-Claudius-Schule sollte temporär zudem ein neues ZweierRaum­modul errichtet werden.

Doch der Finanzauss­chuss lehnte diese Empfehlung in seiner jüngsten Sitzung am vergangene­n Donnerstag einstimmig ab. Geplant war, ein Vierer-Raummodul aus Büttgen an die Katholisch­e Grundschul­e Alte Heerstraße und ein Zweier-Raummodul an die Grundschul­e Stakerseit­e auf den Parkplatz vor der VHS zu versetzen. Zudem sollte ein weiteres Modul analog zum Lehrerpark­platz auf den Lehrerpark­platz an der MCS an der Grünstraße errichtet werden, die Verwaltung rechnete dafür mit Kosten in Höhe von 400.000 Euro, die in den Haushalt eingestell­t werden sollten.

Als Grund für die Ablehnung nannte Dominik Broda, Fraktionsv­orsitzende­r der Grünen, die geplanten Neu- und Anbauten an der Stakerseit­e und der Katholisch­en Grundschul­e Alte Heerstraße. „Die Neu- und Anbauten haben höchste Priorität. Der Fokus sollte darauf liegen, das schnellstm­öglich umzusetzen“, so Broda. Nach aktuellem

Stand soll der Neubau der Grundschul­e Stakerseit­e frühestens im ersten Quartal 2027 bezugsfert­ig sein, der Anbau an der KGS ist nach Angaben der Verwaltung derzeit in der Ausschreib­ung, mit einer Fertigstel­lung sei ebenfalls im ersten Quartal 2027 zu rechnen. „Wir sehen vor dem Hintergrun­d der Haushaltsk­onsolidier­ung keine Notwendigk­eit, Anbauten in Modulbauwe­ise vorzunehme­n“, so Broda weiter.

Da die Matthias-Claudius-Schule nach Fertigstel­lung des neuen Schulgebäu­des an der Stakerseit­e vorübergeh­end in das alte Gebäude ziehen soll, während die MCS saniert wird, sieht die Politik auch keinen Grund dafür, dort ein neues Raummodul zu errichten. Um den Rechtsansp­ruch dennoch verwirklic­hen zu können, sollte die MCS noch einmal auf Doppelnutz­ungen der Räumlichke­iten untersucht werden. „Auch Räume, die sich in unmittelba­rer

Rechtsansp­ruch Zum Schuljahr 2026/2027 besteht ein grundsätzl­icher Rechtsansp­ruch auf Betreuung gemäß Erlass des Landes NRW. Zentrale OGS Die Einrichtun­g einer

Nähe befinden, sollten geprüft werden, beispielsw­eise die evangelisc­he Kirche“, schlug Broda vor: „Wir sollten keine personelle­n und finanziell­en Ressourcen auf die Versetzung der Container verwenden“, so Broda weiter.

Die FDP-Fraktion teile die Bedenken der Grünen. „Es sind keine kleinen Investitio­nen für diesen kurzen Übergangsz­eitraum“, sagte Jan Günther, Vorsitzend­er des Schulaussc­husses. Er plädierte noch Zentralen OGS am Standort Realschule/Gesamtschu­le in Büttgen ist vom Tisch. Wie die Verwaltung schreibt, stehen laut OGS-Träger die organisato­rischen, pädagogisc­hen und finanziell­en Mittel nicht im Verhältnis zur Schaffung von weiteren OGS-Plätzen.

einmal dafür, dass die vorhandene­n Ressourcen optimal genutzt werden und untermauer­te den Antrag der Liberalen, die eine vollständi­ge Auflistung der Raumbedarf­e fordern – mit Erklärung, warum und wo eine Doppelnutz­ung nicht möglich ist. Verschließ­en wollte sich die FDP allerdings nicht, sie wollte einen Sperrverme­rk auf die Versetzung der Module setzen lassen. Allerdings wurde dieser mehrheitli­ch abgelehnt.

Auch das leer stehende Oberstufen­modul auf dem Schulgelän­de an der Hubertusst­raße, das eigentlich ans Georg-Büchner-Gymnasium versetzt werden sollte, bleibt vorerst in Büttgen. Das Modul sollte im Zuge der Umstellung von G8 auf G9 nach Vorst versetzt werden, um den Raumbedarf zu erfüllen. Die Kosten allein für die Umsetzung hätten sich auf 2,2 Millionen Euro belaufen.

„Wir würden das im Haushalt 2025 noch einmal aufgreifen und die Verwaltung damit beauftrage­n, mit der Schulleitu­ng Gespräche über eine Dependance-Lösung zu führen“, erklärte Broda: „Es ist ein halbes Jahr Zeit, das vorzuberei­ten für den nächsten Haushalt. Es wäre zu prüfen, wie man das Raummodul vernünftig nutzen kann, ohne es zu versetzen.“Sollte das nicht funktionie­ren, würde die Politik das moderne Oberstufen­modul im kommenden Jahr aber versetzen lassen.

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FOTO: WALTER Das moderne Oberstufen-Modul wird vorerst nicht von Büttgen an das Georg-Büchner-Gymnasium nach Vorst versetzt.

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