Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
„Neubauten haben höchste Priorität“
Der Finanzausschuss der Stadt Kaarst kassiert einen Beschluss des Schulausschusses ein, die leer stehenden Raummodule am alten GesamtschulStandort in Büttgen übergangsweise an Kaarster Grundschulen zu versetzen. Auch das OberstufenModul bleibt in Büttgen.
KAARST Um dem Rechtsanspruch auf einen OGS-Platz zum Schuljahr 2026/2027 an den Kaarster Grundschulen gewährleisten zu können, hatte der Schulausschuss Anfang März eine Empfehlung ausgesprochen, die leer stehenden Raummodule vom alten Standort der Gesamtschule in Büttgen an Kaarster Grundschulen zu versetzen. Für die Matthias-Claudius-Schule sollte temporär zudem ein neues ZweierRaummodul errichtet werden.
Doch der Finanzausschuss lehnte diese Empfehlung in seiner jüngsten Sitzung am vergangenen Donnerstag einstimmig ab. Geplant war, ein Vierer-Raummodul aus Büttgen an die Katholische Grundschule Alte Heerstraße und ein Zweier-Raummodul an die Grundschule Stakerseite auf den Parkplatz vor der VHS zu versetzen. Zudem sollte ein weiteres Modul analog zum Lehrerparkplatz auf den Lehrerparkplatz an der MCS an der Grünstraße errichtet werden, die Verwaltung rechnete dafür mit Kosten in Höhe von 400.000 Euro, die in den Haushalt eingestellt werden sollten.
Als Grund für die Ablehnung nannte Dominik Broda, Fraktionsvorsitzender der Grünen, die geplanten Neu- und Anbauten an der Stakerseite und der Katholischen Grundschule Alte Heerstraße. „Die Neu- und Anbauten haben höchste Priorität. Der Fokus sollte darauf liegen, das schnellstmöglich umzusetzen“, so Broda. Nach aktuellem
Stand soll der Neubau der Grundschule Stakerseite frühestens im ersten Quartal 2027 bezugsfertig sein, der Anbau an der KGS ist nach Angaben der Verwaltung derzeit in der Ausschreibung, mit einer Fertigstellung sei ebenfalls im ersten Quartal 2027 zu rechnen. „Wir sehen vor dem Hintergrund der Haushaltskonsolidierung keine Notwendigkeit, Anbauten in Modulbauweise vorzunehmen“, so Broda weiter.
Da die Matthias-Claudius-Schule nach Fertigstellung des neuen Schulgebäudes an der Stakerseite vorübergehend in das alte Gebäude ziehen soll, während die MCS saniert wird, sieht die Politik auch keinen Grund dafür, dort ein neues Raummodul zu errichten. Um den Rechtsanspruch dennoch verwirklichen zu können, sollte die MCS noch einmal auf Doppelnutzungen der Räumlichkeiten untersucht werden. „Auch Räume, die sich in unmittelbarer
Rechtsanspruch Zum Schuljahr 2026/2027 besteht ein grundsätzlicher Rechtsanspruch auf Betreuung gemäß Erlass des Landes NRW. Zentrale OGS Die Einrichtung einer
Nähe befinden, sollten geprüft werden, beispielsweise die evangelische Kirche“, schlug Broda vor: „Wir sollten keine personellen und finanziellen Ressourcen auf die Versetzung der Container verwenden“, so Broda weiter.
Die FDP-Fraktion teile die Bedenken der Grünen. „Es sind keine kleinen Investitionen für diesen kurzen Übergangszeitraum“, sagte Jan Günther, Vorsitzender des Schulausschusses. Er plädierte noch Zentralen OGS am Standort Realschule/Gesamtschule in Büttgen ist vom Tisch. Wie die Verwaltung schreibt, stehen laut OGS-Träger die organisatorischen, pädagogischen und finanziellen Mittel nicht im Verhältnis zur Schaffung von weiteren OGS-Plätzen.
einmal dafür, dass die vorhandenen Ressourcen optimal genutzt werden und untermauerte den Antrag der Liberalen, die eine vollständige Auflistung der Raumbedarfe fordern – mit Erklärung, warum und wo eine Doppelnutzung nicht möglich ist. Verschließen wollte sich die FDP allerdings nicht, sie wollte einen Sperrvermerk auf die Versetzung der Module setzen lassen. Allerdings wurde dieser mehrheitlich abgelehnt.
Auch das leer stehende Oberstufenmodul auf dem Schulgelände an der Hubertusstraße, das eigentlich ans Georg-Büchner-Gymnasium versetzt werden sollte, bleibt vorerst in Büttgen. Das Modul sollte im Zuge der Umstellung von G8 auf G9 nach Vorst versetzt werden, um den Raumbedarf zu erfüllen. Die Kosten allein für die Umsetzung hätten sich auf 2,2 Millionen Euro belaufen.
„Wir würden das im Haushalt 2025 noch einmal aufgreifen und die Verwaltung damit beauftragen, mit der Schulleitung Gespräche über eine Dependance-Lösung zu führen“, erklärte Broda: „Es ist ein halbes Jahr Zeit, das vorzubereiten für den nächsten Haushalt. Es wäre zu prüfen, wie man das Raummodul vernünftig nutzen kann, ohne es zu versetzen.“Sollte das nicht funktionieren, würde die Politik das moderne Oberstufenmodul im kommenden Jahr aber versetzen lassen.