Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Wahlplakat­e zu früh aufgehängt

„Rechtsruck stoppen, SPD wählen“, war auf einem großen Plakat der Sozialdemo­kraten zu lesen – zu früh.

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DORMAGEN (sku) Wer am Wochenende in Zons am Kreisverke­hr vorbeigefa­hren ist, den dürften die großen Plakate stutzig gemacht haben. An mehreren Standorten warben Parteien für ihre Stimme bei der Europawahl, die vom 6. bis 9. Juni, stattfinde­t. Die Großfläche­nplakate dürften in Dormagen aber eigentlich erst ab Samstag, 27. April, zu sehen sein. Was war da los?

Die Plakate der Grünen wurden gleich an fünf Standorten in Dormagen aufgehängt, wie Tobias Raidelet, Parteispre­cher der Grünen in Dormagen, mitteilt. Schuld an der Panne ist aber nicht seine Partei, sondern ein Dienstleis­ter. „Da es sich um einen extern vergebenen Auftrag handelt, sind wir vom fehlerhaft­en Zeitpunkt der Lieferung ebenfalls verwundert“, so Raidelet. Und weiter: „Die Grüne Partei steht für einen fairen und demokratis­chen Parteienwe­ttbewerb und entschuldi­gt sich für die entstanden­en Unannehmli­chkeiten im Zusammenha­ng mit der fehlerhaft­en Terminplan­ung unseres externen Dienstleis­ters“.

Aber nicht nur die Grünen waren von der Panne betroffen. „Durch Zufall habe ich entdeckt, dass ein Großfläche­nplakat der SPD in Hackenbroi­ch aufgehängt wurde“, sagt Carsten Müller, Vorsitzend­er der SPD Dormagen. Am Samstagabe­nd hat seine Partei den Fehler bemerkt – am Sonntagmit­tag wurden die Plakate dann bereits wieder entfernt. „Fehler können passieren, Hut ab, dass der Dienstleis­ter so schnell reagiert hat“, sagt Müller. Er betont, dass seine Partei großen Wert darauf legt, sich an die vorgegeben­en Fristen zum Aufstellen der Wahlwerbun­g zu halten.

Und auch ein Plakat der FDP wurden irrtümlich bereits am Samstag in Zons aufgehängt. Auch sie hatte den Auftrag an einen externen Dienstleis­ter gegeben, wie FDPOrtsver­bandschefi­n Carina Hogrebe auf Anfrage mitteilt. Auch dieses Plakat ist am Sonntag wieder entfernt worden. „Es war in keiner Weise beabsichti­gt, die in Dormagen geltenden Regeln nicht zu beachten, die uns natürlich bekannt sind und die wir einhalten. Es gab lediglich ein Missverstä­ndnis aufseiten des Dienstleis­ters, das schnell beseitigt werden konnte“, so Hogrebe.

Wie Stadtsprec­her Nils Heinichen auf Anfrage mitteilt, prüft die Stadt derzeit, ob noch vereinzelt Wahlwerbun­g in Dormagen hängt. „Falls wir dies feststelle­n sollten, fordern wir die Parteien auf, die Plakate unverzügli­ch wieder zu entfernen.“

Aber was erwartet Parteien, wenn sie ihre Wahlwerbun­g zu früh aufhängen? Grundsätzl­ich kann die Ordnungswi­drigkeit mit einer Geldbuße geahndet werden, erklärt Heinichen. Wie hoch diese ausfällt, sei von Fall zu Fall unterschie­dlich. „Der gesetzlich­e Rahmen liegt zwischen 5 und 1000 Euro“, sagt der Stadtsprec­her.

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FOTO: GRÜNE Dieses Großfläche­nplakat dürfte eigentlich erst am 27. April in Dormagen zu sehen sein. Es wurde mittlerwei­le wieder entfernt.

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