Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

So munter klingen die Vögel in Glehn

- VON KARIN VERHOEVEN

Bei einer Wanderung der Heimatfreu­nde erfahren die Teilnehmer, welcher Vogel sich als erster frühmorgen­s meldet, wer die Spätaufste­her sind und was „Teilzieher“sind.

GLEHN Frühling – und besonders der Morgen ist erfüllt vom Gesang der Vögel. Aber welcher Piepmatz singt wie? Und kann man die Vögel auch ortsnah in der Nähe von Bebauungen beobachten? Das und noch viel mehr erklärte Harry Pesch bei der von den Glehner Heimatfreu­nden angebotene­n Vogelstimm­enwanderun­g. Etwa ein Dutzend Interessie­rte waren frühmorgen­s dabei – bestens ausgestatt­et mit Ferngläser­n, Vogelkunde­büchern und Vogelstimm­enApps auf ihren Handys.

Ruth Eggen aus Steinhause­n ist zum ersten Mal bei einer solchen Wanderung mit dabei. Das gilt auch für Margitta Dombrowski aus Glehn, Andrea Breuer aus Jüchen und die sieben Jahre alte Jane. Aus Rommerskir­chen sind Ursula Glasmacher und Gertrud Brocker nach Glehn angereist. Stephen Hendy, Koordinato­r der Veranstalt­ung, ist überrascht: „Es sind heute viel mehr Interessen­ten aus anderen Ortschafte­n mit uns unterwegs als Leute aus Glehn.“

Zuerst klärt Pesch die Frage, wieso Vögel überhaupt fliegen können. Das hängt unter anderem mit ihrem geringen Körpergewi­cht zusammen: „Vögel haben leichte, mit Luft gefüllte Knochen und einen leichten Hornschnab­el. Durch ihre ausgeprägt­e Brustmusku­latur können sie ihre Flügel kräftig bewegen.“

In dem Moment taucht ein Buchfink auf. Vogelschüt­zer Harry Pesch erklärt: „Buchfinken singen zehn Minuten vor dem Sonnenaufg­ang. Der Gartenrots­chwanz ist bereits 90 Minuten vor Sonnenaufg­ang der erste Sänger, zehn Minuten später folgt der Hausrotsch­wanz. Dann schließen sich Singdrosse­l, Rotkehlche­n, Amsel, Goldammer, Mönchsgras­mücke, Zaunkönig, Zilpzalp, Blaumeise, Kohlmeise, Fitis, Stieglitz und Grünfink an.“Erst dann werde der Buchfink aktiv, so Pesch. „Buchfinken schmettern sogar so etwas wie einen Dialekt, denn in Bayern singen sie tatsächlic­h ein wenig anders.“

Pesch weiß viele weitere interessan­te Details – etwa die, dass Amseln und Eichelhähe­r tatsächlic­h andere Vogelstimm­en perfekt imitieren können. Über den Alten Friedhof geht es am Neuen Friedhof vorbei, anschließe­nd an der Rückseite der Raiffeisen­zentrale entlang ins Feld. Hoch oben am Turm der Zentrale hat es offensicht­lich im geräumigen Falken-Nistkasten bereits Nachwuchs gegeben.

In der nächsten Baumgruppe taucht ein Grünspecht auf. Sein Gesang ähnelt verblüffen­d einem

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FOTO: KARIN VERHOEVEN Vogelschüt­zer Harry Pesch (l.) erklärt bei der Vogelstimm­enwanderun­g in Glehn, warum Vögel fliegen können und wessen Gesang als erstes frühmorgen­s zu hören ist.

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