Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
„Himmlische“Helfer pflegen vernachlässigte Gräber
Der Bund der katholischen Jugend hat zur 72-Stunden-Aktion aufgerufen, und die Edelknaben der Bruderschaft wie auch die KjG St. Josef machen mit. Ein besonderer Ortstermin.
NORDSTADT Das Grab sieht sehr akkurat aus: Der Stein ist blank gefegt, die Erde aufgelockert und mit Rindenmulch lückenlos bedeckt. Frisch gepflanzte Frühlingsblumen in leuchtend bunten Farben strahlen mit den Gesichtern der fröhlichen Gärtnerschar um die Wette, die auf dem Weißenberger Friedhof am Samstagmorgen ganze Arbeit leistet. Und zwar ehrenamtlich: 31 Kinder und Jugendliche sind dem Aufruf des Bundes der katholischen Jugend (BDKJ) gefolgt, an der 72-Stunden-Sozialaktion „Uns schickt der Himmel“teilzunehmen und verwahrlosten Gräbern des einzigen katholischen Friedhofs in Neuss wieder zu neuem Glanz zu verhelfen.
Der Himmel schickte zwar viele Freiwillige, aber auch jede Menge Regen, so dass die Aktion am Freitagnachmittag kurzerhand abgesagt werden musste: „In Absprache mit Pfarrer Hans-Günther Korr sagten wir allen Helfern Bescheid, dass es einfach an diesem Tag keinen Zweck hat und wir stattdessen am Samstagmorgen bereits um 9 Uhr beginnen werden“, berichtet Tobias Kinna, Projektleiter der Aktion und zugleich „Chef“der Further Edelknaben, die ebenso wie die Katholische Junge Gemeinde (KJG) St. Josef in die 72-Stunden-Aktion eingebunden waren. Kinna sorgte dafür, dass alles planmäßig verlief.
Im Vorfeld ging Friedhofsgärtner Sebastian Küsters den gesamten Friedhof ab und traf eine Auswahl der Gräber, die besonders dringend einer Auffrischung bedurften. Die Gründe für die Verwahrlosung sind mannigfaltig: Manchmal leben Familienmitglieder zu weit weg, um sich vor Ort kümmern zu können, andere haben kein Interesse daran.
Für die Aktion stellte der Friedhof Erde, Mulch und das Equipment zur Verfügung, die Blumen waren gespendet. Am Samstagmorgen wird dann eifrig umgegraben, geplättet, Mulch verstreut und sorgfältig gepflanzt.