Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Hinter Radsport-Boom steckt viel Arbeit

- VON VOLKER KOCH

Mit viel ehrenamtli­chem Engagement bereitet der VfR Büttgen nicht nur die beiden Radsport-Tage in der kommenden Woche vor, auch die sportliche­n Erfolge wären ohne diesen Einsatz nicht möglich.

BÜTTGEN Manchmal kann zu viel Erfolg auch hinderlich sein. So wie im Fall von Moritz Mauss. Das Radsport-Talent des VfR Büttgen sollte eigentlich beim „Spurt in den Mai“, dem traditions­reichen Bahnrennen, das sein Verein seit 1981 immer am 30. April im Sportforum an der Olympiastr­aße ausrichtet, erste Erfahrunge­n im Vergleich mit den großen Namen der Radsportsz­ene wie den amtierende­n Europameis­tern Theo Reinhardt und Roger Kluge sammeln. Dafür sollte er mit dem erfahrenen Lucas Liss, der auch schon Welt- und Europameis­ter war, ein Duo im Zweier-Mannschaft­swettbewer­b bilden. Doch weil der 17-Jährige bei Rennen in diesem kurzen und kalten Frühjahr schon nachdrückl­ich auf sich aufmerksam machte, nicht zuletzt bei der Bundessich­tung am vergangene­n Wochenende in Frankfurt/Oder, flatterte ihm jetzt eine Einladung des Bund Deutscher Radfahrer ins Haus, am 1. Mai im Trikot der deutschen Junioren-Nationalma­nnschaft an den Start zu gehen. „Und das hat mit Blick auf seine weitere Entwicklun­g natürlich Vorrang“, sagt VfR-Radsportch­ef Lars Witte.

Diese kleine Geschichte ist das neueste Kapitel in der gut 60-jährigen Erfolgssto­ry des Büttgener Radsports Und auch wenn sie (noch) nicht mit den Olympiasie­gen von Udo Hempel und Günther Schumacher oder dem Europameis­tertitel von Andreas Beikirch konkurrier­en kann, zeigt sie, dass es den Büttgenern gelungen ist, einer vor Jahren totgesagte­n Sportart neues Leben einzuhauch­en. „Wir erleben gerade einen kleinen Radsport-Boom,“sagt Friedhelm Kirchhartz. Die „graue Eminenz“hinter allem, was beim VfR mit Radsport zu tun hat, hat auch schon andere Tage erlebt. Deshalb macht es ihm besonders viel Spaß, den neuen Trend zu beobachten, der sich nicht nur in Erfolgen,

sondern auch in steigenden Mitglieder­zahlen bemerkbar macht. „So viele Kinder und Jugendlich­e hatten wir schon lange nicht mehr,“stellt Kirchhartz fest.

Was auch mit den beiden Radsport-Tagen am 30. April und 1. Mai zu tun hat. Seit beim erstmals 1963 ausgetrage­nen Straßenren­nen der Charakter „eines Volks- und Ortsfestes“im Vordergrun­d steht, sagt Lars Witte, hat die einstmals nur für Radsport-Insider interessan­te Veranstalt­ung einen neuen Stellenwer­t im „Dorf“bekommen. Das liegt vor allem an den vier nach Jahrgängen gestaffelt­en Wettbewerb­en für Kinder zwischen zwei und zehn Jahren, die früher „Erste-SchrittRen­nen“

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FOTO: WOLFGANG WALTER Zum „Race-Bike-Kids“, das früher „Erste-Schritte-Rennen“hieß, für die ganz kleinen Radsportle­r in Büttgen lagen bis zum Wochenbegi­nn bereits 70 Anmeldunge­n vor.

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