Pendlerzug kracht in Bahnhof
Tote und Verletzte bei New York – Stationsgebäude stark beschädigt
Der Zug ist laut Augenzeugen ungebremst in den Bahnhof eingefahren. Dann fuhr er in einen Prellbock.
NEW YORK – Um 8.38 Uhr fährt der Regionalzug der Pascack Valley-Linie laut Fahrplan jeden Werktag im Bahnhof von Hoboken im US-Bundesstaat New Jersey ein. Etwas mehr als eine Stunde ist er dann schon unterwegs gewesen aus Spring Valley nördlich von New York. Hoboken ist Endstation, hier steigen Tausende Pendler jeden Tag aus und machen sich per Anschlussverbindung auf den Weg zur Arbeit nach Manhattan auf der anderen Seite des Hudson River.
Doch am Donnerstag war alles anders. Um etwa 8.45 Uhr (Ortszeit) sei der Zug auf Gleis 5 im Bahnhof von Hoboken „eingeschlagen“, teilt die zuständige Nahverkehrsbehörde New Jersey Transit mit. „Erste Berichte deuten auf viele Schwerverletzte hin.“Von mindestens einem Toten und mehr als 75 Verletzten berichten US-Medien wenig später. In einigen Berichten ist von drei Toten die Rede.
Der Zug sei ungebremst in den Bahnhof eingefahren, sagen Augenzeugen. US-Fernsehsender zeigen Bilder eines teilweise eingestürzten Bahnhofsgebäudes. „Es hat sich angefühlt, als ob der Zug einfach nie gestoppt hat. Er ist nicht langsamer geworden, er hat nicht gebremst“, sagt Jamie Weatherhead-Sal, die im vordersten Wagen saß, dem TVSender NBC. „Man hat diesen riesigen, riesigen Knall gespürt“, sagt Steve Mesiano, der ebenfalls im Unglückszug saß. „Die Lichter gingen aus. Ich saß am Fenster und konnte sehen, was draußen passiert. Dann ist das Dach des Bahnhofs einfach über dem vordersten Wagen zusammengebrochen.“
Eine Erklärung für das Unglück gibt es zu diesem Zeitpunkt noch nicht. „Ich kann nicht sagen, warum der Zug so schnell eingefahren ist“, sagt ein Mitarbeiter der Nahverkehrsbehörde in Hoboken. Der Zug sei in einen Prellbock am Ende des Gleises gefahren und von der Wucht des Aufpralls in die Höhe geschmettert worden. „Es ist ziemlich erschreckend. Jeder, der sich den Schaden ansieht, den die vordere Hälfte des Wagens abbekommen hat, muss kein Profi sein, um vorherzusagen, dass es einige ziemlich schwere Verletzungen gegeben hat.“