Krbeitsplatz wird immer öfter als stressig empfunden
FRAGE: Eine Studie der Barmer-GEK sagt, dass die Mens en in Ve ta am seltensten krank eitsbedingt auf der Arbeit fe len. Sind die Ve taer damit am gesündesten? SCHERBEITZ: Bei der Interpretation solcher Studien bin ich sehr vorsichtig. Über den Gesundheitszustand der Einwohner einer Region sagt die Studie nichts aus. Es wäre also falsch zu behaupten, hier sei man gesünder als dort. In der Betrachtung fehlen natürlich alle Rentner, alle Kinder und alle Selbstständigen, die sich ja nicht mit einer Bescheinigung irgendwo abmelden müssten. Was man aber unabhängig von der Studie sagen kann ist, dass die Zivilisationskrankheiten in der gesamten Region zunehmen. FRAGE: Von wel en Krank
eiten reden wird denn da? SCHERBEITZ: Insbesondere die Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die psychischen Erkrankungen, also Depressionen im weitesten Sinne und auch Erkrankungen des Bewegungsapparats sind damit gemeint. FRAGE: Wir aben zu viel Stress im Büro und o ken nur no an S reibtis en? SCHERBEITZ: Es ist so, dass der am Arbeitsplatz empfundene Stress zunimmt. Und das Thema Bewegungsmangel führt sicherlich zu Erkrankungen des Bewegungsapparats. FRAGE: Der empfundene Stress nimmt zu? SCHERBEITZ: Stress ist nicht objektiv. Menschen gehen mit der gleichen Situation unterschiedlich um. Mein Job kann für einen anderen belastend und stressig sein – und umgekehrt. FRAGE: Wie kann man dem empfundenen Stress zu Leibe rü ken? SCHERBEITZ: Man kann das lernen. Das ist ein Aspekt des betrieblichen Gesundheitsmanagements. FRAGE: Was verste t man darunter? Einen Fitness-Raum im Firmenkeller? SCHERBEITZ: Der Betrieb schaut, welche Bereiche im Haus könnten die Gesundheit gefährden. Haben wir Gefahrenstellen, wo körperliche Gefahren drohen? Wie können wir Mitarbeiter auf schwierige Situationen vorbereiten? Welches Essen geben wir in der Kantine aus? Und auch das Thema Fitness spielt eine Rolle. Es gibt Unternehmen, die befassen sich mit solchen Möglichkeiten.