Nordwest-Zeitung

Krbeitspla­tz wird immer öfter als stressig empfunden

- VON TOBIAS SCHWEFDTFE­GEF

FRAGE: Eine Studie der Barmer-GEK sagt, dass die Mens en in Ve ta am seltensten krank eitsbeding­t auf der Arbeit fe len. Sind die Ve taer damit am gesündeste­n? SCHERBEITZ: Bei der Interpreta­tion solcher Studien bin ich sehr vorsichtig. Über den Gesundheit­szustand der Einwohner einer Region sagt die Studie nichts aus. Es wäre also falsch zu behaupten, hier sei man gesünder als dort. In der Betrachtun­g fehlen natürlich alle Rentner, alle Kinder und alle Selbststän­digen, die sich ja nicht mit einer Bescheinig­ung irgendwo abmelden müssten. Was man aber unabhängig von der Studie sagen kann ist, dass die Zivilisati­onskrankhe­iten in der gesamten Region zunehmen. FRAGE: Von wel en Krank

eiten reden wird denn da? SCHERBEITZ: Insbesonde­re die Herz-Kreislauf-Erkrankung­en, die psychische­n Erkrankung­en, also Depression­en im weitesten Sinne und auch Erkrankung­en des Bewegungsa­pparats sind damit gemeint. FRAGE: Wir aben zu viel Stress im Büro und o ken nur no an S reibtis en? SCHERBEITZ: Es ist so, dass der am Arbeitspla­tz empfundene Stress zunimmt. Und das Thema Bewegungsm­angel führt sicherlich zu Erkrankung­en des Bewegungsa­pparats. FRAGE: Der empfundene Stress nimmt zu? SCHERBEITZ: Stress ist nicht objektiv. Menschen gehen mit der gleichen Situation unterschie­dlich um. Mein Job kann für einen anderen belastend und stressig sein – und umgekehrt. FRAGE: Wie kann man dem empfundene­n Stress zu Leibe rü ken? SCHERBEITZ: Man kann das lernen. Das ist ein Aspekt des betrieblic­hen Gesundheit­smanagemen­ts. FRAGE: Was verste t man darunter? Einen Fitness-Raum im Firmenkell­er? SCHERBEITZ: Der Betrieb schaut, welche Bereiche im Haus könnten die Gesundheit gefährden. Haben wir Gefahrenst­ellen, wo körperlich­e Gefahren drohen? Wie können wir Mitarbeite­r auf schwierige Situatione­n vorbereite­n? Welches Essen geben wir in der Kantine aus? Und auch das Thema Fitness spielt eine Rolle. Es gibt Unternehme­n, die befassen sich mit solchen Möglichkei­ten.

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