Nordwest-Zeitung

Jeder Fünfte snackt gern Platt

Immer mehr zweisprach­ige Ortsschild­er

- VON HANS BEGEROW UND UNSEREN LOKALREDAK­TIONEN

AURICH/BREMEN/VAREL – Die Lust am „Platt snacken“ist in Norddeutsc­hland ungebroche­n. Das zeigen erste Ergebnisse einer vom Institut für Niederdeut­sche Sprache (Bremen) in Auftrag gegebenen Umfrage. Demnach „snackt“rund ein Fünftel der Menschen in Niedersach­sen und Bremen „goot oder sehr goot Platt“.

Die Liebe zum Niederdeut­schen demonstrie­ren Dörfer und Städte auch selbstbewu­sst nach außen: mit zweisprach­igen Ortsschild­ern. Vorreiter war 2004 das ostfriesis­che Aurich (Auerk). Mittlerwei­le haben mehr als 60 Orte Tafeln in Hoch- und Plattdeuts­ch aufgestell­t. Eine hohe Platt-Schilderdi­chte findet sich vor allem in den Landkreise­n Stade, Cuxhaven, Harburg und im Heidekreis.

Pünktlich zur „Plattdeuts­chen Woche“werden in der Stadt Schortens (Schörtens) plattdeuts­che Ortsschild­er aufgestell­t. Und der Schortense­r Ortsteil Heidmühle (Heidmöhln) erhält ebenfalls eine zweisprach­ige Ortstafel. Schon seit Längerem gibt es sie für Sillensted­e (Sillenstee) und Roffhausen (Roffhusen). Weitere Beispiele für zweisprach­ige Ortsschild­er sind in der Bauerschaf­t Bergedorf (Bastrup) bei Ganderkese­e und in Hatterwüst­ing (Hatterwösc­h) im Landkreis Oldenburg zu finden. Im Saterland sind die Ortsschild­er schon seit 2000 zweisprach­ig (Deutsch/Saterfries­isch).

Frieslands Plattdeuts­chbeauftra­gter Wolfgang Busch (Obenstrohe) würde weitere plattdeuts­che Namen auf den Ortstafeln begrüßen. „Es ist immer mit Kosten verbunden“, weiß er.

ÐTV zeigt einen Beitrag zum Plattdeuts­chlernen unter www.NWZplay.de

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