Nordwest-Zeitung

Gisdol ruft den Neustart aus

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- VON KRISTOF STIHM

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HAMBURG , Nein, im Witze erzählen „bin ich nicht gut“, sagte Markus Gisdol: „Aber ich lache gerne.“Zwar macht die Verfassung des Hamburger SV derzeit nicht wirklich Freude, aber was war, interessie­rt den Neu-Trainer auch nicht. „Unter die vergangene­n Tage müssen wir einen dicken Strich machen“, sagte Gisdol und rief vor seinem Debüt auf der Bank den Neustart aus.

Viel Zeit hatte Gisdol zur Vorbereitu­ng auf seine erste Partie bei Hertha BSC an diesem Samstag (15.30 Uhr) zwar nicht, aber der Taktik-Tüftler brennt auf seinen ersten HSVEinsatz: „Ich bin ausgeruht, ich habe viel Kraft.“Wenn die Partie in Berlin angepfiffe­n wird, sind alle Augen auf den 47-jährigen Schwaben gerichtet. Nach den Chaoswoche­n und dem Rauswurf von Bruno Labbadia steht in Hamburg – mal wieder – alles auf null.

„Wir haben ein weißes Blatt Papier, das beschreibe­n wir neu“, hatte Gisdol unter der Woche gesagt: „Jeder hat die Chance, auf sich zu zeigen, sich zu positionie­ren, in den Vordergrun­d zu spielen.“Und so können unter anderem Stürmer Pierre-Michel Lasogga und Top-Talent Alen Halilovic mit einer neuen Chance rechnen, die Fans hoffen mit Gisdol endlich auf attraktive­n, aggressive­n und schnellen Offensiv-Fußball.

Auf diesem Weg warb Gisdol aber auch um Geduld. „Pressing spielt man nicht, indem man sagt, man will jetzt Pressing spielen“, meinte Gisdol, der seit Montag viele Einzelgesp­räche geführt hat: „Du musst da schon etwas verändern in den Köpfen der Spieler, vor allem nach Ballverlus­t. Wir sind auf dem richtigen Weg, aber das dauert noch ein bisschen.“Fehler seien erlaubt.

Die Erwartunge­n an Gisdol sind groß an der Elbe. Nach nur einem Punkt aus den ersten fünf Spielen soll der nächste Hoffnungst­räger die für über 30 Millionen Euro im Sommer runderneue­rte Mannschaft schnellstm­öglich auf Kurs bringen.

Ungeachtet der Gisdol-Personalie wird in Hamburg zurzeit aber vor allem über die Rolle von Clubchef Dietmar Beiersdorf­er diskutiert. Von der Euphorie rund um „Didis“Rückkehr ist zwei Jahre später längst nichts mehr zu spüren, die Bilanz des einstigen Heilsbring­ers ist nicht nur sportlich ziemlich durchwachs­en.

Der 52-Jährige gab in der Debatte um Labbadia ein bescheiden­es Bild ab, zudem hat es Beiersdorf­er nicht geschafft, den HSV unabhängig von den Millionen des umstritten­en Gönners Klaus-Michael Kühne zu machen. „Mein persönlich­er Druck ist der, dass es dem HSV gut geht“, sagte er nun zur aufkommend­en Kritik.

Neben vier Trainern hat Beiersdorf­er auch schon zwei Sportdirek­toren entlassen, für den im Mai beurlaubte­n Peter Knäbel wird nun wieder intensiv ein Nachfolger gesucht. „Es war immer klar und kommunizie­rt, dass wir uns nach der Transferpe­riode mit der Situation beschäftig­en. Dies machen wir mit der nötigen Ernsthafti­gkeit“, sagte Beiersdorf­er, der derzeit eine Doppel-Funktion innehat. Geplant ist offenbar die Verpflicht­ung eines Kaderplane­rs, der im Hintergrun­d Transfers vorbereite­t und Beiersdorf­er entlasten soll.

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DPA-BILD: BOCKWOLDT Gibt Jetzt beim HSV die Richtung vor: Der neue Coach Markus Gisdol erteilt im Training Anweisunge­n.
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