„Äußerungen schaden Wirtschaftsstandort“
DEUTSCHE BANK Unionspolitiker werfen Minister Gabriel (SPD) eine Schwächung des Unternehmens vor
Gabriel äußerte sich während der Iran-Reise abfällig über die Geschäftspolitik der Bank. Das Unternehmen ist wegen einer drohenden Milliardenstrafe in Schieflage geraten.
TEHERAN/BERLIN – Die Attacke von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) gegen die Deutsche Bank ist von Unions-Politikern scharf kritisiert worden. Gabriels Äußerungen würden „dem Wirtschaftsstandort Deutschland schaden, das ist nicht hinnehmbar“, sagte Hans Michelbach (CSU), Unions-Obmann im Bundestagsfinanzausschuss. Zwar wolle auch die Union nicht, dass am Ende womöglich Steuergeld zur Rettung der Deutschen Bank verwendet werden müsse, „aber man darf ihre Marktchancen nicht noch einschränken, indem man sie schlecht macht“, sagte Michelbach weiter.
„Auf die Bank draufzuhauen, während sie in einer Konsolidierungsphase steckt, ist nicht klug, das ist wohlfeil“, sagte Unions-Fraktionsvize Michael Fuchs (CDU). In der schwierigen Phase sei es geboten „als Wirtschaftsminister alles zu tun, um die Lage der Deutschen Bank zu stabilisieren“.
Die Bank ist vor allem durch eine in den USA drohende Milliardenstrafe in die Schieflage geraten. Als Bundeswirtschaftsminister Gabriel Sonntagabend auf demFlug in den Iran von Journalisten darauf angesprochen wurde, erwiderte er: „Ich weiß nicht, ob ich lachen oder wütend sein soll, dass die Bank, die das Spekulantentum zum Geschäftsmodell gemacht hat, sich nun zum Opfer von Spekulanten erklärt.“Zustimmung kam von den Grünen.