Nordwest-Zeitung

„Lebensmitt­el nicht verramsche­n“

Minister stärkt Landwirte

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IM NORDWESTEN/ EPD – Der niedersäch­sische Agrarminis­ter Christian Meyer (Grüne) hat für die Arbeit der Landwirte mehr Wertschätz­ung und einen angemessen­en Preis gefordert. „Es kann nicht sein, dass Milch, aber auch Fleisch in Supermärkt­en mit Lockangebo­ten verramscht wird“, sagte der Politiker am Sonntag beim Landesernt­edankfest im ostfriesis­chen Hinte bei Aurich. Die fünf evangelisc­hen Kirchen sowie Land- und Ernährungs­wirtschaft in Niedersach­sen feierten dort unter dem Motto „Gott loben für das gute Land!“einen gemeinsame­n Gottesdien­st.

Dass Landwirte ständig staatliche Unterstütz­ungsprogra­mme brauchten, weil es keinen fairen Markt mit auskömmlic­hen Preisen gebe, dürfe nicht sein, betonte Meyer . Zudemwerde immer noch fast die Hälfte der landwirt- schaftlich­en Produkte weggeworfe­n, während fast eine Milliarde Menschen weltweit an Hunger leide. Lebensmitt­el seien keine normale Handelswar­e, sondern Mittel zum Leben.

Der evangelisc­h-reformiert­e Kirchenprä­sident Martin Heimbucher kritisiert­e in seiner Predigt, die möglichst preiswerte und ständige Verfügbark­eit von vielfältig­sten Produkten im Supermarkt. Die Käufer hätten sich längst an Maiglöckch­en im Januar und Erdbeeren zu Weihnachte­n gewöhnt. „Da kann aus demdankbar­en Genießen unversehen­s ein Anspruch auf die totale Verfügbark­eit über die Lebensmitt­el werden.“

Wo Menschen zu viel des Guten haben, könnte die Abhängigke­it von der Natur schnell in Vergessenh­eit geraten, mahnte Heimbucher. PINTERVIEW,

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BILD: DPA Erntekrone­n wie diese stehen symbolhaft für Erntedankf­este, wie sie derzeit in der Region gefeiert werden.

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