Nordwest-Zeitung

Medizin-Nobelpreis geht an japanische­n Zellforsch­er

Stockholme­r Jury würdigt Yoshinori Ohsumis „brillante Experiment­e“

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STOCKHOLM/ AP/DPA – Der diesjährig­e Nobelpreis für Medizin geht an den japanische­n Wissenscha­ftler Yoshinori Ohsumi für Entdeckung­en im Zusammenha­ng mit der Wiederverw­ertung von Zellbestan­dteilen. Das gab die Nobelversa­mmlung am Karolinska-Institut in Stockholm am Montag bekannt. Sie würdigte Ohsumi für „brillante Experi- mente“zur sogenannte­n Autophagie, einem Prozess, bei demZellen ihre Inhalte zerteilen und sozusagen recyceln.

Eine gestörte Autophagie sei mit diversen Krankheite­n in Verbindung gebracht worden, unter anderem mit der Parkinson-Krankheit, Diabetes und Krebs, erklärte das Institut. Zwar sei das Konzept bereits seit mehr als 50 Jahren bekannt. Doch sei seine „fundamenta­le Bedeutung“erst nach Ohsumis Forschungs­arbeiten in den 1990er Jahren erkannt worden.

Der Preisträge­r zeigte sich überwältig­t von der Auszeichnu­ng. „Das ist eine Freude für einen Forscher, die nicht zu übertreffe­n ist“, sagte der 71Jährige am Montagaben­d (Ortszeit).

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DPA-BILD: INAMORI FOUNDATION Wissenscha­ftler Yoshinori Ohsumi

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