Zimmertheater im Lokschuppen
Weihnachtsmärchen von der Wolkenfee – Gastspiel in Zerbst
Zwei Stücke stehen jedes Jahr auf dem Spielplan. Zusätzlich wird 2017 „Der Fall Luther“produziert. Michael Schmitt gehört seit 16 Jahren zum Ensemble.
JEVER – Ob Laiendarsteller oder Berufsschauspieler – wer sich auf die Bühne begibt, tut es aus Leidenschaft. Michael Schmitt ist da keine Ausnahme. Seit 28 Jahren hat sich der inzwischen pensionierte Elektromeister dem Theaterspiel verschrieben, zunächst in Wilhelmshaven, seit 16 Jahren in Jever. Gemeinsam mit Daniela Cordes und Arno Wagner leitet er das Jever Art-Ensemble und steht regelmäßig auf der Bühne des Zimmertheaters. Und das soll auch so bleiben, denn „das hält die Birne frisch“, wie es der 69-Jährige kernig formuliert.
Gegründet wurde das Jever Art-Ensemble, dessen Bühne sich in einem ehemaligen Lokschuppen befindet, im Jahr 2000 von Hans-Jürgen „Jacky“Rieling. Der spätere Ausbau zum Zimmertheater wurde mit Hilfe von Sponsoren bewerkstelligt. Der Lokschuppen gehört zum Künstlerforum Jever, verfügt über 135 Sitzplätze und ist fester Bestandteil der regionalen Theaterszene.
Elke Münch ist von Anfang an Regisseurin des Ensembles. Da die Mitglieder alle Laien und zumeist berufstätig sind, dauern die Proben etwa zwei bis drei Monate. Immer wieder wechselt das Ensemble seine Spieler, derzeit sind es nach den Worten von Michael Schmitt sieben Frauen und fünf Männer.
Zwei Stücke, ausschließlich auf Hochdeutsch, werden in der Regel jedes Jahr produziert: ein Frühjahrsstück und ein Weihnachtsmärchen. In diesem Jahr – Premiere ist am 20. November – ist es die Ge- schichte von der Wolkenfee. 2017 wird zusätzlich ein Stück über Martin Luther produziert, das auch in Zerbst/ Sachsen-Anhalt aufgeführt werden soll. Zerbst ist Jevers Partnerstadt, wo das Ensemble schon zweimal gastierte.
Auch im Weihnachtsmärchen übernimmt Schmitt eine Rolle – die einer riesigen Spinne. Nur zehn, zwölf Sätze, sagt er, nichts Großes. Da hat er schon anderes einstudiert. In Tschechows „Der Bär“etwa waren 17 DIN A4-Seiten einzustudieren. Mit Lampenfieber kann er inzwischen umgehen. Der erste Satz ist immer wichtig, „dann läuft es“.
Eine Sache der Erfahrung, betont der langjährige Laiendarsteller, zur Routine jedoch dürfe es nicht werden, egal wie groß oder klein die Rolle ist: „Das merkt das Publikum sofort.“Und erst recht, wenn Kinder im Zuschauerraum sitzen. Die hätten das schon nach drei Minuten spitz.
Das Weihnachtsmärchen im Lokschuppen hat am 20. November (16 Uhr) Premiere. Weitere Aufführungen: am 4., 11., 18. Dezember (16 Uhr) und am 24. Dezember, 11 Uhr.
Jever Art-Ensemble: Jever, Moorweg 2, t04461/ 7 10 10 P@ www.kuenstler-forum.de