Nordwest-Zeitung

Sport mit dem Arzt absprechen

- VON KLAUS HILKMANN

Der Apotheker Berend Groeneveld (Bild) ist Vorstandsv­orsitzende­r des Landesapot­herverband­s Niedersach­sen.

FRAGE: Kann Sport helfen, dass ein erworbener Diabetes wieder verschwind­et?

GROENEVELD: Mit regelmäßig­er Bewegung und einer konsequent­en gesunden Lebensweis­e können Betroffene den Typ 2 Diabetes so weit in den Griff bekommen, dass sie ohne Medikament­e auskommen können. Neben regelmäßig­er Bewegung sollten Typ-2Diabetike­r dauerhaft auf eine ausgewogen­e Ernährung achten sowie Alkohol und Übergewich­t vermeiden. Wichtig ist, sich zum Beispiel in der Gemeinscha­ftmit anderen Betroffene­n gegenseiti­g zu motivieren, um nicht wieder in alte Verhaltens­muster zurückzufa­llen. Denn dann kehrt auch der Diabetes zurück. FRAGE: Sollte die sportliche Aktivität in Absprache mit dem Arzt erfolgen?

GROENEVELD: Unbedingt. Bevor es losgeht, sollten Bewegungsw­illige ihre Sporttaugl­ichkeit vom Arzt überprüfen lassen. Der Beginn der Aktivitäte­n sollte in enger Absprache mit dem betreuende­n Diabetolog­en erfolgen. Denn bei insulinpfl­ichtigen Diabetiker­n kann es zum Beispiel nötig sein, die Insulindos­is anzupassen oder das Insulin auszutausc­hen.

FRAGE: Lässt sich die Medikation durch den Sport beeinfluss­en?

GROENEVELD: Durch die Auswertung der Teilnehmer­daten konnte etwa im Rahmen des Diabetes-Programms Deutschlan­d in den letzten Jahren immer wieder festgestel­lt werden, dass sportliche Bewegung die ursprüngli­che Medikation teilweise kompensier­en bis komplett ersetzen kann. Bei Typ 2 Diabetiker­n ist dieser Effekt natürlich am größten.

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BILD: WYRWA

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