Weiche Landung für Weltwirtschaft erwartet
IWF rechnet 2017 mit leichter Besserung
Die Prognosen für Schwellenländer werden besser. Ausnahme sind einige Staaten in Afrika.
WASHINGTON/DPA – Die Weltwirtschaft bleibt ein Sorgenkind, auch wenn der Abwärtsstrudel beim Wachstum einigermaßen gebremst ist. Der Internationale Währungsfonds (IWF/Washington) hat im Herbstgutachten seine Wachstumsprognose im Vergleich zum Juli nicht zurücknehmen müssen. Dies war nur möglich, weil „einige positive Überraschungen“in Europa und Japan enttäuschende Wachstumsdaten aus den USA – wo die Prognosen reduziert wurden – ausgleichen und die Wirkungen des Brexit-Votums in Großbritannien bisher nicht so schlimm waren wie befürchtet.
IWF-Chefökonom Maurice Obstfeld sprach bezüglich des Brexit am Dienstag von einer „weichen Landung“.
Der Herbstprognose des IWF zufolge soll die weltweite Wirtschaftsleistung im laufenden Jahr um 3,1 Prozent, im nächsten Jahr um 3,4 Prozent wachsen. Deutschland liegt mit 1,7 Prozent für 2016 exakt im Schnitt der EU-Länder. Im nächsten Jahr sollen es jedoch nur noch 1,4 Prozent werden.
Besser als in der insgesamt nur um 1,6 Prozent wachsenden Gruppe der Industrieländer geht es in den Schwellenländern. Deren Wachstum hat sich bei 4,2 Prozent gefangen. Brasilien werde 2017 den Sprung aus der Rezession schaffen, China könne sein Wachstum über sechs Prozent halten. Auch in Russland gebe es dank anziehender Ölpreise wieder einen Aufwärtstrend.
Schwierig sei die Lage in den Entwicklungsländern im südlichen Afrika. Dort wurden Prognosen deutlich revidiert. Obstfeld forderte die wohlhabenderen Länder in Europa, vor allem Deutschland dazu auf, mehr für das Ankurbeln von Wachstum zu tun.