Die Achtsamkeit sich selbst gegenüber
Persönliche Ressourcen und individuelle Denkmuster bezüglich Nähe, Distanz, Dauer und Wechsel
Jeden Menschen können psychische Belastungen treffen. Die Ursachen sind vielfältig und liegen oftmals in Erfahrungen oder der Erziehung begründet.
So gerät der Betroffene leicht in einen Teufelskreis von Gefühlen und Verhalten, dem er sich ausgeliefert sieht, aus dem es vermeintlich kein Entrinnen gibt. Denkmuster wie: Das macht mir Angst! Die Panik überfällt mich! Ich muss funktionieren! Ich kann nicht Nein sagen! sind nur einige, die diesen Teufelskreis aufrechterhalten. Demzufolge sind viele Menschen müde, erschöpft, körperliche Symptome wie z.B. Herz-Kreislauf- oder MagenDarm-Beschwerden können sich ebenso wie Schlaf- und Konzentrationsstörungen einstellen.
In dieser sich gedanklich abwärts drehenden Spirale entwickeln die Betroffenen eigene Handlungs- und Vermeidungsstrategien, um so angst- oder panikbesetzten Situationen zu begegnen.
Die Angst vor der Angst entsteht oftmals ebenso wie der Selbstvorwurf „ich darf dieses Problem nicht haben“, wodurch sich dann ein Problem mit dem Problem entwickelt, so dass sich der seelische Druck und der Eindruck des passiv Ausgelieferten noch verstärkt.
Irrationale Befürchtungen oder Katastrophendenken in Form von „was wäre, wenn ..... “, ohne sich die Frage zu stellen, ob genau diese Befürchtung schon eingetreten sei, zeigt sich oft bei Veränderungen im persönlichen Leben, bei Prüfungen, dem Wechsel eines Arbeitsplatzes ebenso aber auch bei Sturm, Gewitter, anstehendem Flug usw. So wird vorsorglich negativ gedacht, positive Aspekte werden kaum in Erwägung gezogen.
Ebenso der Gedanke, nicht „nein“sagen zu können, also die mögliche Angst vor Ablehnung durch andere, lässt viele Menschen die vermeintlichen Interessen anderer wahren – eigene geraten in den Hintergrund, der Leidensdruck nimmt zu.
Doch wo bleibt die Achtsamkeit mit sich selbst? Warum ist es so schwer, sich selbst zu erlauben, sich etwas Gutes zu tun?
Selbstauferlegte Normen haben oftmals ein schlechtes Gewissen zur Folge, so dass der Betroffene auch hier in eine Rolle des Vermeidens gerät. Kurzfristig bringt dieses Verhalten Erleichterung, langfristig jedoch verstärkt es die Angst – sei es die Angst vor Ablehnung, die Angst nicht gut genug zu sein (im Beruf ebenso wie in der Familie als Mutter oder Vater) oder die Angst vor möglichen Gefahren, um nur einige zu nennen, weil die positive Erfahrung aufgrund des Vermeidens erst gar nicht eintritt.
Mit Hilfe er ko nitiven Verhaltenshaltens- und/oder Hypnose-therapie können diese dysfunktionalen funktionaken Denkmuster die oftmals unbewusst ablaufen bewusst gemacht und durch hilfreiche Bewertungs und Bewältigungsstrategien ersetzt und trainiert werden damit der Betroffene zu einem insgesamt glücklicheren Selbsterle ben gelangt.
Fortsetzung Die Achtsamkeit sich selbst gegenüber
Demzufolge ist der Hilfesuchende am Vermeidungsoder Entscheidungspunkt aktiv in seinem bewussten Denken und Erleben und erfährt letzten Endes bei erfolgreicher Bewältigung Erleichterung und Stolz. Dieses motiviert und lässt das Ziel, „Herr über seine Gefühle“zu werden, erreichen. So wird die eigene Lebensqualität durch Achtsamkeit mit sich selbst erhöht.
Mit Hilfe des Psychotherapeuten wird das individuelle Streben nach
Dauer (= alles muss seine Ordnung haben)
Wechsel (= Treffen von Entscheidungen)
Nähe (= Einfühlungsvermögen) und
Distanz (= Leben von Eigenständigkeit) in Einklang gebracht mit dem individuellen Ich, dem persönlichen Selbstwert.
Die Dauer der Therapie richtet sich nach den Zielen, die der Hilfesuchende für sich festlegt. Das Erstgespräch dient der Schilderung des Problems und dem Kennenlernen. Da in den meisten Fällen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten nicht übernehmen, ist eine schnelle und unbürokratische Terminierung möglich. Persönliche Stressfaktoren lassen sich oft nicht einfach ausknipsen, Betroffene geraten in ein Hamsterrad. Erst wer seine innere Haltung ändert, kann dauerhaft mit den Herausforderungen seines Lebens besser umgehen. Mit Hilfe eines Coaches lässt sich diese Haltung trainieren.
Stress lass nach!
„Lass dich nicht so stressen!“- ein oft gut gemeinter Rat, der aber nicht so einfach umzusetzen ist. Die gängigen Tipps wie Sport, Yoga, Entspannung oder Meditation sind bekannt. Vielleicht haben auch Sie sich schon vorgenommen, kürzer zu treten, Zeit für sich zu finden oder entspannter zu sein. Doch gute Gründe verhindern oft die Umsetzung dieser Pläne: Erlernte Verhaltensmuster, familiäre und gesellschaftliche Prägungen führen oft zu scheinbaren Lösungsstrategien, die für heutige Herausforderungen nicht mehr geeignet sind. Sich komplett aus der Situation oder den stressenden Prozessen auszuklinken ist keine Option, denn anschließend ist wieder alles wie gehabt. Daher brauchen Sie eine innere Haltung, die Sie mit Herausforderungen völlig anders umgehen lässt.
Warum haben wir heute eigentlich so viel Stress?
Hatten unsere Eltern oder Großeltern auch diesen Stress? Nein – diese Art von Stress ist neu. Früher wurden Aufgaben erfüllt und nicht hinterfragt, und in schwierigen Situationen riss man sich eben zusammen. Dabei waren die täglichen Herausforderungen wie Hunger, Krankheiten und natürlich Krieg lebensbedrohend.
Für die meisten von uns ist die Lebenssituation heute ganz anders und wir erleben sozusagen Stress auf höchstem Niveau. Gesellschaftlicher Wohlstand, technischer Fortschritt, gute medizinische Versorgung und das Leben in einer Demokratie sichern unser Überleben. Diese Grundversorgung ermöglicht uns die Konzentration auf andere Ziele wie die Sinnhaftigkeit des Lebens, Wohlstand und Lebensqualität. Wir fragen uns nicht mehr nach dem Wie, sondern nach dem Warum. Wir haben Krieg nie selber erlebt, können fast jeden Beruf ergreifen, die meisten Dinge ohne Wartezeit sofort kaufen. Uns wird suggeriert, wir könnten alles verwirklichen, wenn wir nur daran glauben und nicht aufgeben. Diese Optionen hatte vor uns noch keine andere Generation.
Bin ich gut genug?
Mit dieser Fülle an Möglichkeiten, Angeboten, Lebensmodellen und Chancen kommt aber gleichzeitig auch ein Gefühl der Überforderung, denn mit der sprichwörtlichen Qual der Wahl gehen oft massive Selbstzweifel einher: Kann ich das wirklich? Bin ich gut genug? Was ist, wenn ich scheitere oder meine Entscheidung falsch ist?
Diese Gedanken und Zweifel können lähmen und massiven Stress auslösen. Da die Stressoren neu sind, helfen auch nicht mehr die alten ‘Lösungsstrategien’ unserer Großeltern und Eltern: Zusammenreißen macht keine Entscheidung leichter.
Was hilft nicht?
Stress lässt sich nicht ‘aussitzen’. Eine Auszeit mag kurzfristig helfen, doch wenn Sie nichts ändern, ist auch der alte Stress bald wieder da.
Yoga oder Meditation bringen keine Entlastung, wenn diese Methoden in einen ohnehin stressigen Tagesablauf hineingequetscht werden. Der Gedanke „Ich heute noch meditieren“wird eher zusätzlich stressen.
Entspannung kann man nicht kaufen. Sich zu entspannen ist ein aktiver Prozess, der innere Zustimmung und regelmäßiges Üben verlangt.
Wie also können Sie mit stressigen Situationen gut umgehen?
Auch, wenn es wie ein weiterer abgegriffener Rat klingen mag: Wichtig ist Ihre innere Haltung. Denn so, wie wir ganz einfach vom Liegen ins Sitzen oder Stehen wechseln können, können wir auch unsere innere Haltung bewusst verändern. Das heißt nicht, allem zuzustimmen oder alles ablehnen. Das Ziel ist vielmehr, eine innere Haltung einzunehmen, die Ihren Standpunkt und Ihre Bedürfnisse widerspiegelt und dabei alle Rahmenbedingungen und äußeren Einflüsse berücksichtigt. Ich nenne das eine nnere
erwachsene Haltung: Mit ihr können Sie auch bei gemischten Gefühlslagen klare und für Sie vertretbare Entscheidungen treffen. Auch in Stresssituationen finden Sie mit dieser Haltung heraus, was die Situation für Sie nachhaltig klärt, und sind für Druck nicht mehr anfällig. Sie bleiben handlungsfähig, können mit neuen Herausforderungen konstruktiv umgehen und bleiben so für Ihre eigentlichen Aufgaben offen.
Sogar emotionale Schmerzen, die wir ja in manchen stressigen Situationen empfinden können, werden sich mit einer inneren erwachsenen Haltung vom reinen Wundschmerz in einen Wachstumsschmerz verwandeln.
Mit dem Haltungswechsel wachsen
In Stresssituationen reagieren wir einfach, ohne nachzudenken. Die Reaktionen können sich dominant (streng, kontrollierend) oder kindlich (ohnmächtig, hilflos, trotzig) zeigen, je nach Situation und erlernten Erfahrungsmustern. Dieser alte Schutzmechanismus ist für die heutigen Herausforderungen wenig hilfreich. Denn wenn wir reaktiv handeln, wird Stress nicht aufgelöst, sondern meist noch verstärkt.
Entscheidung mit Kopf und Bauch
Die innere erwachsene Haltung hingegen lässt Sie von der Krise einen Schritt zurücktreten. Sie bekommen einen Überblick und können die Emotionen ebenso wie den Verstand und Ihr gesamtes Wissen über diese Situation (sogenannte Kontext-Intelligenz) bei der Lösungsfindung berücksichtigen. So entscheiden Sie mit dem Bauch und mit dem Kopf und gelangen zu einer guten, nachhaltigen und für Sie vertretbaren Lösung.
Dieser neue Umgang mit Herausforderungen fühlt sich gut an, da er authentisch ist, alle Einflüsse berücksichtigt und Sie somit wachsen lässt. Als neue Lösungsstrategie ist die innere erwachsene Haltung der Schlüssel zu Erfolg und mehr Lebensqualität, deren Umgang Sie erlernen können.