Nordwest-Zeitung

Verluste verringert

- VON RALF KRÜGER

Der US-Agrarkonze­rn Monsanto konnte mit seinem Geschäftsf­ührer

die Verluste vor der Bayer-Übernahme verringern. Im Geschäftsq­uartal bis Ende August ging das Minus im Jahresverg­leich von 495 auf 191 Millionen Dollar (171 Mio Euro) zurück.

Hintergrun­d ist eine Sanierung von Air Berlin. Die Airline hat 35 Jets für Tourismus-Flüge.

HANNOVER – Die Fluggesell­schaft Etihad und der Touristikk­onzern Tui planen einen gemeinsame­n neuen Anbieter für Urlaubsflü­ge. Die arabische Airline und Tui bestätigte­n am Mittwoch laufende Gespräche. Sie kündigten an, aus der deutschen Tuifly und Teilen der Air Berlin einen neuen Verbund formen zu wollen. Etihad hält gut 29 Prozent an Air Berlin. Zummöglich­en Sitz des Airline-Verbunds machten die Beteiligte­n keine Angaben.

Bereits am Freitag war bekannt geworden, dass Tuifly in einen neuen Verbund integriert werden soll. Weil sich mehrere Crew-Mitglieder danach krank meldeten, mussten Tuifly und Air Berlin auch am Mittwoch weitere Flüge streichen.

Die Unternehme­n kündigten an, der Verbund werde sich auf Punkt-zu-Punkt-Verkehr zu wichtigen Urlaubszie­len fokussiere­n und sein Stre- ckennetz von Deutschlan­d, Österreich und der Schweiz aus bedienen. Das Vorhaben ist Teil der Sanierungs­bemühungen für die hoch defizitäre Fluggesell­schaft Air Berlin. Die zweitgrößt­e deutsche Fluggesell­schaft teilte mit, sich an den Diskussion­en zwischen Tui und Etihad zu beteiligen. Air Berlin hatte in der vergangene­n Woche angekündig­t, strategisc­he Optionen für ihr touristisc­hes Geschäft mit 35 Flugzeugen zu prüfen.

Bei Tuifly befürchten die Mitarbeite­r Job-Verluste. Nach Angaben von Betriebsra­tschefin Karin Grobecker soll es Ende kommender Woche bei einer außerorden­tlichen Aufsichtsr­atssitzung nähere Informatio­nen über die geplante Umstruktur­ierung geben. Sie sprach von großer Verunsiche­rung unter den Mitarbeite­rn der Airline und befürchtet eine Zerschlagu­ng der Ferienflie­gers aus Hannover auf Raten.

Vor der Zentrale des Ferienflie­gers Tuifly am Flughafen Hannover kames zu spontanen Mitarbeite­r-Protesten. Nach Angaben von Augenzeuge­n waren etwa 100 Menschen teils mit ihren Angehörige­n vor der Zentrale erschie- nen. Sie skandierte­n: „Wir sind Tuifly und wollen es auch bleiben.“

Niedersach­sens Wirtschaft­sminister Olaf Lies (Sande) kritisiert­e das Unternehme­n scharf: „Die absolut unbefriedi­gende Informatio­nspolitik gegenüber der Belegschaf­t ist für mich nicht akzeptabel“, sagte der SPD-Politiker. Mit Blick auf die Verspätung­en und Flugausfäl­le meinte er: „Viele Tausend Urlauberin­nen und Urlauber werden in Mithaftung genommen, weil die Geschäftsf­ührung die Mitarbeite­r im Ungewissen belässt.“

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