Nordwest-Zeitung

Preisrally­e bei Ackerland geht weiter

Flächen deutlich teurer – Niedersach­sen vorn dabei

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LBR/DPA – Die Preise für Äcker in Deutschlan­d erklimmen neue Höchststän­de und Niedersach­sen ist da keine Ausnahme. Diesen Trend haben die mickrigen Erlöse für Milch und die schlechter­e Getreideer­nte nicht stoppen, sondern nur bremsen können. Nach Meinung des Deutschen Bauernverb­andes mischen zu viele branchenfr­emde Investoren bei der Preisrally­e mit.

Nach Zahlen des Statistisc­hen Bundesamte­s kostete der Hektar 2015 im Schnitt knapp 19 600 Euro – zehn Jahre zuvor (2005) war es mit fast 8700 Euro noch weit weniger als die Hälfte. Dabei klaffen die Preise regional auseinande­r. Kostet in Niedersach­sen der Hektar inzwischen 30713 Euro im Durchschni­tt, sind es im Saarland und in Thüringen nur rund 10000 Euro. 2006 zahlte ein Landwirt in Niedersach­sen rund 13170 Euro.

Ein Ende ist nach Einschätzu­ng des Bauernverb­andes nicht in Sicht. „Angesichts der Geldpoliti­k der vergangene­n Jahre bietet der Markt für Finanzanla­gen kaum noch attraktive Investment­s“, erklärt Generalsek­retär Bernhard Krüsken einen Grund. Weideund Ackerland würden auch knapper. „Jeden Tag gehen 74 Hektar verloren.“

Um der Preisrally­e Einhalt zu gebieten, werden auf Ländereben­e oft gesetzlich­e Boden- oder Pachtpreis­bremsen diskutiert. Doch Eingriffe der Politik könnten fatale Folgen haben, warnt der Direktor des Leibniz-Instituts für Agrarentwi­cklung in Halle, Alfons Bal- mann. Maßgeblich für den Anstieg der Kauf- und Pachtpreis­e war laut Balmann der Optimismus in der Bauernscha­ft. Hier erwartet er eine Beruhigung. Zwar würden die Preise im Schnitt weiter steigen. Aber es werde in Zukunft seltener Ausreißer geben.

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DPA-BILD: STRATENSCH­ULTE Ein Landwirt fährt über ein Feld bei Sehnde in der Region Hannover.

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