Drobnys Pech könnte Chance für Wiedwald werden
Tschechischer Torwart mit Armverletzung – Pizarro hofft auf Rückkehr gegen Leverkusen
BREMEN – Die Nachricht, die der tschechische Verband am Mittwoch verschickte, dürfte an der Weser für ein kräftiges Aufschrecken gesorgt haben. Jaroslav Drobny, Torwart des Fußball-Bundesligisten Werder Bremen und gerade in der Vorbereitung mit der Nationalmannschaft seines Heimatlandes auf das WM-Qualifikationsspiel gegen Deutschland (Samstag, 20.45 Uhr), hat sich einen kleinen Bruch am Ellenbogen zugezogen. Er wird im Länderspiel in Hamburg nicht einsatzfähig sein.
Viel mehr Sorgen dürfte den Bremern aber der Zusatz bereiten, dass Drobnys Arm sogar eingegipst werden musste – es droht damit ein mehrwöchiger Ausfall des 36jährigen Routiniers. Werder reagierte am Nachmittag mit einer Stellungnahme, in der nur von einer „Verletzung am linken Handgelenk“gesprochen wurde. Drobny würde am Donnerstag mit der tschechischen Auswahl nach Hamburg reisen und sich sofort zu den Bremern begeben, die ab 18.30 Uhr am Millerntor ein Testspiel beim Zweitligisten FC St. Pauli bestreiten. „Unser Teamarzt wird einen ersten Blick auf seine Hand werfen, weitere Untersuchungen folgen. Danach wissen wir erst, wie lang er nicht zur Verfügung steht“, sagte Sportchef Frank Baumann.
Der Ausfall Drobnys käme für Alexander Nouri zur Unzeit. Gerade erst hatte sich der Trainer auf den Tschechen als Nummer eins vor Felix Wiedwald festgelegt. Drobny hatte gegen Mainz, Wolfsburg und Darmstadt große Ruhe ausgestrahlt, sollte mit seiner Erfahrung hinter Werders wackliger Defensive für Stabilität sorgen. Drobnys Pech könnte – je nach Länge des Ausfalls – zu Wiedwalds Glück werden. Der gebürtige Thedinghauser war unter dem freigestellten Trainer Viktor Skripnik lange Zeit Werders Stammkeeper, ehe er nach mehreren Patzern auf die Ersatzbank beordert wurde. Überhaupt auf der Bank Platz zu nehmen, wäre indes für Claudio Pizarro schon ein enormer Fortschritt. Der Peruaner hat noch kein Spiel in dieser Saison bestritten, leidet seit der Vorbereitung an muskulären Problemen im Rückenbereich, die in Hüfte und Oberschenkel ziehen. Am Mittwoch aber machte der gerade 38 Jahre alt gewordene Torjä- ger Hoffnung auf eine baldige Rückkehr. „Ich hoffe schon auf einen Einsatz gegen Leverkusen, aber das ist ganz schwer zu sagen“, sagte Pizarro, der individuell, aber immerhin mit Ball amWeserstadion trainierte. Das Heimspiel gegen die Werkself am 15. Oktober ist das Ziel des besten ausländischen Stürmers der Bundesliga-Geschichte.
Noch sei zwar unklar, wann er wieder voll ins Mannschaftstraining einsteigen könne, „aber meine Fitness ist eigentlich ganz gut“, betonte Pizarro. Manchmal sei es schwierig für ihn, mit der Verletzungssituation umzugehen, weil es nach guten Tagen auch immer wieder kleine Rückschläge gebe.