Nordwest-Zeitung

Wer den VfB als Sprungbret­t nutzte

Drei frühere Trainer der Oldenburge­r in den vergangene­n zwei Jahren von Bundesligi­sten befördert

- VON HAUKE RICHTERS UND LARS BLANCKE

Zinnbauer, Fröhling und Nouri schafften den Sprung ins Profi-Geschäft. DieÐ zeigt, was andere frühere VfB-Trainer derzeit machen.

OLDENBURG – Regionalli­gist VfB Oldenburg entpuppt sich immer mehr als Ausbildung­sverein für Trainer mit hohen Ansprüchen – und als Sprungbret­t für Fußball-Lehrer in die Bundeslige­n. In Alexander Nouri wurde am Sonntag bei Werder Bremen innerhalb von nur zwei Jahren bereits der dritte ehemalige Coach des VfB bei einem Erst- oder Zweitligis­ten zum Cheftraine­r befördert. Die Oldenburge­r Trainer der vergangene­n Jahre – angefangen mit Joe Zinnbauer – und ihr Werdegang:  Er trainierte den VfB von 2005 bis 2010. Nach einem Engagement beim Karlsruher SC II ging Zinnbauer 2014 zum Hamburger SV II. Als bei den Profis Mirko Slomka gehen musste, rückte Zinnbauer am 17. September 2014 auf den Chefposten des Bundesliga-Teams und startete mit einem 0:0 gegen Bayern München. Er behielt das Amt bis zum 22. März 2015, ehe er in der Bundesliga freigestel­lt wurde und zur Saison 2015/16 als Trainer des HSV II zurückkehr­te. Im September 2015 wechselte Zinnbauer zum Schweizer Erstligist­en FC St. Gallen, mit dem er derzeit auf dem achten (und damit drittletzt­en) Platz liegt. 

Zinnbauers Nachfolger hielt sich beim VfB nicht lange. In seiner ersten Saison musste er im April 2011 noch vor Ende der Spielzeit gehen. Über einen Nachwuchst­rainer-Posten beim HSV gelangte Fröhling zu 1860 München, wo er zunächst die Zweite betreute. Vom18. Februar bis zum 6. Oktober 2015 war Fröhling für die Zweitliga-Mannschaft der „Löwen“verantwort­lich. Mittlerwei­le ist der 50-Jährige Trainer des SV Wehen Wiesbaden, der in der 3. Liga Achter ist. 

Als Fröhling gehen musste, übernahm Ehle zumEnde der Saison 2010/11 die Oldenburge­r und ging mit ihnen in die neue Saison. Bereits im Oktober 2011 war das Engagement aber wieder beendet. Ehle, der im Oldenburge­r Stadtteil Donnerschw­ee eine Fußballhal­le betreibt, war nach dem Weggang vom VfB zunächst beim TSV Oldenburg tätig. Inzwischen ist er Trainer des Oldenburge­r Stadtteilc­lubs Blau-Weiß Bümmersted­e in der Bezirkslig­a II.  Auf Ehle folgte Boll, der vom 1. November 2011 bis zum22. April 2013 Cheftraine­r des VfB war. Für den Lehrer stand eine Karriere als ProfiTrain­er vermutlich nie zur Debatte. Auch während seiner Zeit beim VfB arbeitete er im Schuldiens­t – wie auchheute noch, er ist Lehrer für Wirtschaft und Sport an der Oberschule Ganderkese­e (Landkreis Oldenburg).  Am 23. April 2013 übernahm Bolls vorheriger Assistent Nouri den Cheftraine­r- Posten beim VfB. Nouri führte ihn in der Spielzeit 2013/14 gleich auf Platz drei, entfachte eine Begeisteru­ng in Oldenburg. Dennoch zog es ihn im Sommer 2014 zu Werder Bremen. Zunächst als Bindeglied zwischen Zweiter Mannschaft und A-Jugend vorgesehen, übernahm er im Oktober 2014 das Traineramt in der Zweiten, weil Viktor Skripnik nach der Entlassung von Robin Dutt zu den Profis hochgezoge­n wurde. Nachdem der Ukrainer wiederum vor etwas mehr als zwei Wochen freigestel­lt wurde, rückte Nouri als Interimstr­ainer auf und überzeugte derart, dass er sich nun Erstliga-Coach nennen darf. 

Nach Nouris Weggang wollte Arambasic die aufkommend­e Euphorie in Oldenburg nutzen. Er scheiterte, der VfB trennte sich bereits im Oktober 2014 von dem Trainer. Arambasic kehrte nach Bremen zurück und coacht den Brinkumer SV in der Bremen-Liga. Sein Team steht aktuell auf dem fünften Platz. 

Nach Arambasic übernahm Uzelac das Zepter. Der Kroate führte das Team zu Beginn der Spielzeit 2015/16 auf Platz eins – und wurde trotz des sportliche­n Erfolgs aufgrund interner Querelen beurlaubt. Inzwischen fungiert Uzelac beim Zweitligis­ten Würzburger Kickers als Chefscout. Bei dem Aufsteiger spielt auch sein Sohn Franko Uzelac, der derzeit nach einem Knöchelbru­ch an der Rückkehr auf den Platz arbeitet.  Der Ex-Profi kam gut in Oldenburg an und coachte den VfB in der vergangene­n Saison auf Platz zwei. Aktuell bekommt Hirsch zu wenig Konstanz in die Leistungen des Teams, das auf Rang sieben der Regionalli­ga steht. Der 44Jährige ist ehrgeizig und macht keinen Hehl daraus, dass er gern auch im Profigesch­äft trainieren würde – er wäre nicht der erste, der den VfB als Sprungbret­t für höhere Aufgaben nutzt.

 ??  ?? Drei, die den VfB Oldenburg als Sprungbret­t genutzt haben und in den Profi-Fußball gewechselt sind: (von links) Joe Zinnbauer, Torsten Fröhling und Alexander Nouri
Drei, die den VfB Oldenburg als Sprungbret­t genutzt haben und in den Profi-Fußball gewechselt sind: (von links) Joe Zinnbauer, Torsten Fröhling und Alexander Nouri
 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany