Grindel fordert Fokus auf Fußball
Rückkehr nach Hannover – Absage wegen Terrorgefahr vor einem Jahr
HAMBURG/HANNOVER – DFBPräsident Reinhard Grindel wünscht sich vor der Rückkehr der deutschen FußballNationalelf nach Hannover zum WM-Qualifikationsspiel gegen Nordirland an diesem Dienstag (20.45 Uhr/RTL) den Fokus auf dem Sportlichen. Mit Blick auf die Absage des Länderspiels gegen die Niederlande im vergangenen November wegen einer konkreten Terrorwarnung sagte Grindel: „Aus guten Gründen sollten wir das Spiel in Hannover mit diesen Überlegungen nicht zu stark belasten.“
Der Deutsche FußballBund (DFB) und die Nationalmannschaft erinnerten sich „natürlich daran, was gewesen ist, wir erinnern uns vor allem auch daran, was vorher in Paris gewesen ist“, sagte Grindel: „Aber ich habe die gute Hoffnung, dass wir um das Spiel herum und auch im Stadion selbst die Sicherheit haben, die notwendig ist, um sich ganz auf Fußball konzentrieren zu können.“
Weltmeister Mats Hummels meinte nach dem WMQualifikationsspiel gegen Tschechien (3:0): „Es wird ein bisschen im Hinterkopf sein. Aber ich glaube nicht, dass man deshalb ein mulmiges Gefühl hat.“
Vor knapp einem Jahr sollte das Duell mit Oranje vier Tage nach den Anschlägen von Paris, die die DFB-Elf beim Länderspiel gegen Frankreich (0:2) hautnah miterlebt hatte, ein Symbol der Freiheit werden. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel wollte kommen. Doch aufgrund einer „akuten Gefährdungslage“, wie es Hannovers Polizeipräsident Volker Kluwe nannte, musste die Begegnung rund eineinhalb Stunden vor Spielbeginn abgesagt werden. Die Mannschaft war bereits auf dem Weg ins Stadion.
Bundesinnenminister Thomas de Maizière machte am Abend auf einer eilig einberufenen Pressekonferenz keine besonders gute Figur, als er zu den genauen Gründen der Absage gefragt wurde. Der CDUPolitiker sprach unter anderem seinen inzwischen legendären Satz: „Ein Teil dieser Antworten würde die Bevölkerung verunsichern.“