Lewandowski rettet Sieg gegen Dänemark
Polen gewinnt 3:2 – Engländer bei 2:0 gegen Malta mit Schwächen – Italiener wenden Blamage ab
Englands Interimscoach Southgate steht in der Kritik. Christoph Daum gewann mit Rumänien 5:0 gegen Armenien.
LONDON – Polen huldigte dem Dreifach-Torschützen Robert Lewandowski, Rumänien feierte die Sieg-Premiere Christoph Daums – nur die Engländer wussten nicht so, wie sie den Stotter-Start des Interimstrainers Gareth Southgate gegen den Fußball-Zwerg Malta einordnen sollten.
Am Sonntag diskutierte die ganze Insel über die Zukunft des Ex-Nationalspielers als Teammanager der „Three Lions“. Während die englische Fußball-Legende Gary Lineker nach dem 2:0 via Twitter („Gebt ihm den Job!“) eine langfristige Beförderung des etatmäßigen U-21-Coaches forderte, sah der Guardian ein „farbloses Vorsprechen“. Und auch der Independent hielt sich merklich zurück und schrieb von einem „unspektakulären“Start.
Southgate selbst war nach den Treffern von Daniel Sturridge (29.) und Jungstar Dele Alli (38.) und der nun maximalen Ausbeute von sechs Punkten sichtlich zufrieden. Doch er sah auch noch „Raum für Verbesserungen“.
Lewandowski übt Kritik
Deutlich entspannter könnte Lewandowski der Partie an diesem Dienstag gegen das noch punktlose Armenien entgegensehen. Eigentlich. Denn während Polens Presse nach dem Dreierpack des Bayern-Stars beim 3:2 (2:0)-Sieg gegen Dänemark vom „besten Stürmer der Welt“schwärmte, ärgerte sich Lewandowski über den Leistungseinbruch nach der Pause: „Ein 2:0 oder 3:0 bedeutet nichts, du musst bis zum Abpfiff konzentriert bleiben.“
Wie schon zum Auftakt in Kasachstan (2:2) ließen die Polen nach klarer Führung ihren Gegner zurück ins Spiel kommen. Nach Lewandowskis Toren (20./36., Foulelfmeter/48.) geriet man durch Kamil Gliks Eigentor (49.) und RB Leipzigs Angreifer Yussuf Poulsen (69.) nochmals in Bedrängnis.
Nicht nur Lewandowski empfand die Zitterpartie als unnötig. „Das Wichtigste ist aber, dass wir gewonnen haben. Ich hoffe, dass wir diesen Schwung mitnehmen“, sagte der Kapitän, der in der „ewigen“Torschützenliste seines Landes mit 39 Treffern mit Ernest Pohl auf dem vierten Platz gleichzog.
Direkt vor den Polen rangieren etwas überraschend Daums Rumänen an der Tabellenspitze der Gruppe E. In seinem zweiten Spiel als Nationaltrainer feierte der ehemalige Bundesligacoach mit dem 5:0 (4:0) in Armenien den ersten Sieg – und stellte seine Kritiker erst einmal ruhig: „Es war toll zu sehen, dass wir nach einem solchen Start nicht nachgelassen haben.“
Bogdan Stancu (4./Foulelfmeter), Adrian Popa (10.), Razvan Marin (12.) und Nicolae Stancu (29.) sorgten in Jerewan schnell für klare Verhältnisse, ehe Alexandru Chipciu (60.) das Resultat weiter in die Höhe schraubte.
Ex-Dortmunder Ciro Immobile hat den viermaligen Weltmeister Italien am Sonntagabend vor einer Blamage bewahrt. Der inzwischen für Lazio Rom spielende Stürmer schoss beim mühsamen 3:2 (1:0) der Squadra Azzurra beim Weltranglisten-146. Mazedonien nach 1:2-Rückstand den Ausgleich und dann das Siegtor in der 92. Minute.
Gruppenrivale Spanien gab sich beim 2:0 in Albanien keine Blöße. Für die mit BayernProfi Thiago Alcantara angetretenen Spanier trafen nach torloser erster Halbzeit Diego Costa (55.) und der erst vier Minuten zuvor eingewechselte Nolito (63.).
Russland verliert
WM-Gastgeber Russland verlor indes ein Testspiel gegen Costa Rica mit 3:4 (1:3). Nach einer schwachen ersten Halbzeit im neuen Stadion im südrussischen Krasnodar glich die Sbornaja am Sonntag zwar in der zweiten Hälfte noch einmal auf 3:3 aus. Doch ein Foulelfmeter in der Nachspielzeit brachte den WMViertelfinalisten von 2014 den Siegtreffer.