USA gewinnen Freundschaftsspiel auf Kuba
Klinsmann-Team siegt 2:0 – Politische Bedeutung übersteigt sportliche
HAVANNA – Für Jürgen Klinsmanns US-Boys ist es nur ein Testlauf zur WM-Qualifikation, doch den Kubanern und den meisten Zuschauern bedeutet das erste Freundschaftsspiel der beiden Nationen seit fast 70 Jahren viel mehr. Beim 2:0-Sieg der USFußball-Nationalmannschaft in Havanna ist das Ergebnis für sie nebensächlich. „Der Fußball vereint die beiden Länder“, sagt Maynor Hernández.
„Es ist toll, hier zu sein“, sagt der Kalifornier, der mit mehreren Verwandten nach Kuba gekommen ist. Auf den Rängen des Stadions Pedro Marrero schwenken die Fans am Freitag kubanische Flaggen, aber auch das eine oder andere Sternenbanner ist zu sehen. Jill Biden, Frau des USVizepräsidenten Joe Biden, feuert an der Seite des neuen US-Botschafters in Kuba, Jeffrey De Laurentis, ihr Team an.
Für den 2:0-Erfolg der USAmerikaner sorgen Chris Wondolowski (62. Minute) und Julian Green vom FC Bayern (71.). „Gutes Testspiel für uns“, schreibt Green nach der Partie auf Twitter: „Ich bin sehr glücklich über mein Tor.“Wondolowski von den San José Earthquakes schreibt: „Der hart erkämpfte Sieg war ein toller Abschluss der Reise ins schöne Kuba. Danke Kuba für die Gastfreundschaft.“
Die letzte Begegnung der beiden Teams in einem Freundschaftsspiel auf der Karibikinsel fand am 20. Juli 1947 in Havanna statt: Damals schickten die Kubaner die Gäste mit 5:2 nach Hause. Diesmal war der Sieg der USBoys ungefährdet, jedoch knapper als von einigen erwartet. „Ich bin nicht überrascht“, sagt Klinsmann der Parteizeitung „Granma“: „Wir wussten, dass die Kubaner ein schwieriger Gegner sein würden. In der ersten Halbzeit haben sie uns viel Arbeit gemacht.“