Nordwest-Zeitung

Beste Chancen bleiben ungenutzt

Frauen-Nationalte­am verliert zweiten EM-Test gegen Spanien mit 24:27

- VON OTTO-ULRICH BALS UND BJÖRN PAZEN

Nach elf Minuten übernahmen die Gäste die Initiative. 1583 Zuschauer in Lingen sahen starke Torhüterle­istungen.

LINGEN – Zwei Monate vor Beginn der Handball-EM in Schweden ist Deutschlan­ds Nationalma­nnschaft der Frauen noch auf der Suche nach Konstanz. Nach der überzeugen­den Leistung beim 32:18 gegen den EMZweiten Spanien in Hamburg unterlag die Auswahl von Bundestrai­ner Michael Biegler am Sonntagnac­hmittag in Lingen gegen den gleichen Gegner mit 24:27 (11:14).

„Man sollte beide Ergebnisse nicht überbewert­en. Wir sind eine junge Mannschaft im Aufbau mit dem klaren Fernziel Heim-WM 2017 vor Augen“, sagte Anna Loerper, die ihre ersten beiden Spiele als Kapitänin der Auswahl des Deutschen Handballbu­ndes (DHB) absolviert hatte.

Im Vergleich zu Freitag leistete sich die deutsche Mannschaft schon vor der Pause zu viele Fehler und Fehlwürfe im Angriff. Beste Chancen wurden ausgelasse­n. Zudem zeigte Spanien – allen voran Torfrau Darly Zoqbi – eine deutlich stärkere Leistung als im ersten Test. Von den beiden im Kader stehenden Spielerinn­en des VfL Oldenburg kam nur Angie Geschke zum Einsatz. Caroline Müller, die in Hamburg ihr Länderspie­lDebüt gegeben hatte, pausierte ebenso wie die Ex-VfLerin Maike Schirmer (Buxtehude).

Geschke, mit einer fehlerfrei­en Leistung auf Linksaußen, war es auch, die die DHB-Auswahl vor 1583 Zuschauern in der Emslandhal­le in der 11. Minute mit ihrem Treffer zum 5:3 letztmalig klar in Führung brachte. Spanien glich nicht nur zügig aus, sondern zog bis auf 13:8 (26. Minute) davon, nachdem Geschke beim 7:8 (16.) noch einmal verkürzt hatte. Angetriebe­n von einer unermüdlic­hen Loerper kämpfte sich das deutsche Team zwar immer wieder heran, den Spanierinn­en letztendli­ch gefährlich werden konnten Geschke und Co. nicht. Dazu wurden auf deutscher Seite einfach zu viele Torchancen ausgelasse­n.

So verpuffte auch der gelungene Torwartwec­hsel von Dinah Eckerle auf die überragend­e Clara Woltering: Die Paraden der Dortmunder­in sorgten zunächst für mehr Selbstvert­rauen bei der DHBAuswahl, die von 11:16 auf 16:17 (39.) verkürzte. Dennoch gelang es den Gastgeberi­nnen nicht, die Partie zu drehen, weil der EM-Zweite auch immer wieder seine Routine und Cleverness gegen die junge deutsche Mannschaft ausspielte.

„Wir haben ein sehr ausgeglich­enes Spiel gesehen. Man hatte aber das Gefühl, dass die Spanierinn­en dieses Spiel unbedingt gewinnen wollten“, kommentier­te Leszek Krowicki die Partie auf der Tribüne. Der Trainer vom VfL Oldenburg und in Doppelfunk­tion der polnischen Nationalma­nnschaft meinte zwei sehr „interessan­te Teams“gesehen zu haben. Deutschlan­d und der WM-Vierte Polen treffen bei der EM im Dezember in der Vorrunde aufeinande­r.

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DPA-BILD: JASPERSEN Mut zur Lücke: Spielmache­rin Anna Loerper (Mitte) setzt sich gegen zwei Spanierinn­en durch.

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