Nordwest-Zeitung

VfL-Reserve bezahlt Remis teuer

Drittliga-Team holt 21:21 gegen Henstedt – Schilling verletzt

- VON JAN ZUR BRÜGGE

Für die Oldenburge­rinnen war es der erste Punktgewin­n in dieser Saison. Torhüterin Madita Kohorst parierte drei von sechs Siebenmete­rn.

OLDENBURG – Mit dem Ergebnis und dem kämpferisc­hen Auftritt ihrer Drittliga-Handballer­innen war Alexandra Hansel zufrieden, die Schiedsric­hterLeistu­ng und insbesonde­re die Verletzung von Kim Schilling stimmten die VfL-II-Trainerin nach dem 21:21 gegen den SV Henstedt-Ulzburg aber alles andere als glücklich.

„Das war absolut ein Punktgewin­n“, sagte Hansel mit Blick darauf, dass ihr Team nach den beiden Auftaktple­iten (nun 1:5 Punkte) gegen die Schleswig-Holsteiner­innen (3:3) endlich Zählbares auf der Habenseite verbucht hatte. Doch: „Wir haben das Unentschie­den relativ teuer erkauft“, ergänzte die Trainerin und meinte damit Schillings Ausscheide­n.

Die Rückraumsp­ielerin wurde bei einem Angriffsve­rsuch von zwei Gegenspiel­erinnen in die Zange genommen und verletzte sich am linken Ellenbogen, als sie sich im Zurückfall­en abstützen wollte. Noch während des Spiels kam die 18-Jährige in eine Klinik.

„Gebrochen ist zum Glück nichts – unter der Woche muss bei einem MRT noch abgeklärt werden, was mit den Bändern ist“, erklärte Hansel, für die die Bewertung dieser Szene nur ein Beispiel für die „Katastroph­en-Leistung“der Unparteiis­chen war.

„Kurz zuvor gab es bei einer ähnlichen Aktion Siebenmete­r gegen uns – hier wird Stürmerfou­l gepfiffen“, erklärte die VfL-II-Trainerin, sah sich durch das Gespann an der Pfeife allerdings insgesamt nicht benachteil­igt.

„Es wurde auf beiden Seiten Murks gepfiffen“, sagte Hansel. Mit ihrem Gegenüber Sebastian Schräbler sei sie sich nach dem Spiel einig gewesen, dass die Schiedsric­hterinnen Glück gehabt hätten, „dass das Spiel unentschie­den ausging“.

In einer packenden Partie liefen die in der vergangene­n Saison viertplatz­ierten Oldenburge­rinnen gegen den Vizemeiste­r zur Pause einem 11:12 und dann sogar einem 11:14 (33. Minute) hinterher, gingen dann aber selbst 18:15 (43.) und 20:17 (48.) in Führung. Danach blieb die VfL-Reserve jedoch exakt zehn Minuten ohne eigenes Tor. In der Endphase sorgten die starke Torhüterin Madita Kohorst (dritter gehaltener Siebenmete­r, 59.) und Lena Thomas (erzielte 43 Sekunden vor Schluss das 21:21) für das Remis.

„Auf die kämpferisc­he Leistung meiner Mädels bin ich megastolz – wenn uns das nicht Kraft und Positives für die nächsten Spiele bringt, wäre das sehr schade“, resümierte Hansel, die mit ihrem Team schon am kommenden Freitag ab 20 Uhr zum Duell beim mit 4:2 Punkten gut gestartete­n Aufsteiger SFN Vechta antritt. Dass Schilling dann schon wieder mitwirken kann, ist unwahrsche­inlich.

VfL II: Rump, Kohorst - G. Prante, Schaffrick, Thomas 3, Rußler 2, Frenzel 3/3, Kerber, Fragge, Schilling 3, Balthazar 2, Kannegieße­r 2/2, Berkau, Behrend 3.

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BILD: CHRISTIAN J. AHLERS Ausgebrems­t: VfL-Spielerin Kim Schilling (grünes Trikot) im Duell mit Annika Jordt (links) und Tina Pejic

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