Zeitreise zurück ins Jahr 1900
„Smeerjungs“zeigen, wie früher Korn gewonnen wurde
Die Besucher erhielten einen Eindruck von der sehr anstrengenden Arbeit. Es gab mehrere Vorführungen zu sehen.
WESTERSCHEPS – Viele Besucher fanden am Samstag den Weg zum Freilichtmuseum „Wurnbarg“in Wittenberge. Dort präsentierten die „Smeerjungs“des Heimatvereins „Vergnögde Goodheit“Westerscheps am Nachmittag alte Gerätschaften zur Gewinnung von Korn. Auf dem „Dreschfest“wurden Gerätschaften und Maschinen vorgestellt, die in der landwirtschaftlichen Arbeit in den vergangenen 150 Jahren ihren Platz hatten.
Die Gäste erhielten nicht nur einen Eindruck von der damals körperlich sehr anstrengenden Arbeit, bei der im Vergleich zu heute mit viel Kraftaufwand relativ wenig Korn gewonnen werden konnte. Ihnen wurde auch ein Blick in das bäuerliche Leben geboten. So erfuhren sie, dass früher die Dächer mit Langstroh bedeckt wurden. Um dieses zu erhalten, eigneten sich einige Maschinen wie der Spitzdrescher nicht so sehr, da hier das Stroh gehäckselt wurde. Bei dem Schlagleistendrescher, der ab ca. 1900 eingesetzt wurde, blieb das Stroh dagegen ganz.
Neben diesen beiden Geräten gab es den Dreschflegel zu sehen, mit dem vor gut 150 Jahren gearbeitet wurde, den Windfeger, ab 1860 im Einsatz, und den Mähdrescher, der ab 1960 verschiedene Arbeitsgänge in sich vereinte und so wesentlich effektiver und gewinnbringender, was die Ernte betraf, war.
Drei Vorführungen gab es zu bestaunen. Stefanie Wardenburg aus Bad Zwischenahn war mit ihrem Mann und ihrem Kind in Wittenberge, um die Geräte vor Ort zu betrachten. Sie war zum ersten Mal auf dem Dreschfest auf den Wurnbarg und war begeistert. „Ich konnte jetzt zum ersten Mal sehen, wie früher gearbeitet wurde. Obwohl meine Schwiegereltern noch eine kleine Hofstelle haben, kannte ich die Maschinen nur vom Hörensagen. Dass es das Dreschfest gibt, finde ich sehr gut. So bleibt die Vergangenheit erhalten. Es war hier total interessant.“
Mit dem Dreschfest möchten die „Smeerjungs“und der Heimatverein das Andenken an die alten Zeiten erhalten. Umrahmt wurde die Veranstaltung von Kunsthandwerkern, einigen alte Traktoren, einem Kaffee- und KuchenBuffet und einer Tombola, zu der die Edewechter Geschäftswelt Preise gespendet hatte. Frisch gebackenes Brot aus dem Steinofen rundete die gelungene Veranstaltung ab.