Studenten voll im Stress
Zeitdruck und Zukunftsängste – Frauen stärker betroffen als Männer
Experten befragten 18 000 Studenten. Die „Bologna-Reform“ist demnach ein Grund für das Belastungsgefühl.
BERLIN/OLDENBURG – Durch Zeitdruck und Zukunftsängste fühlen sich Studenten in Deutschland nach einer aktuellen Umfrage stärker gestresst als Beschäftigte im Job. Studentinnen leiden unter dieser Situation mehr als ihre männlichen Kommilitonen, an staatlichen Hochschulen ist das Überforderungsgefühl höher als an den privaten, und Bachelor-Studenten klagen darüber häufiger als die schon reiferen Master-Kandidaten. Stress-Studienfach Nummer eins ist Tiermedizin, am Ende der Skala stehen die Sportwissenschaften. All dies geht aus einer am Dienstag in Berlin vorgestellten OnlineBefragung von mehr als 18 000 Teilnehmern hervor. Der AOK-Bundesverband hatte Wissenschaftler der Universitäten Potsdam und Hohenheim mit der bisher größten repräsentativen Erhebung zum „Studi-Stress“beauftragt.
Ein Grund für das hohe Belastungsgefühl von Studenten sei die „Bologna-Reform“von 1999 zur Schaffung eines einheitlichen europäischen Hochschulraumes, die mit erhöhtem Prüfungsstress einherging, so das Fazit der Experten.
Ergebnisse, die vom Psychologischen Beratungsservice der Universität und des Studentenwerks Oldenburg bestätigt werden. Viele junge Leute kämen heutzutage eher unselbstständig zur Uni, viele plagten sich mit überhöhten Erwartungen an ihren Studienerfolg herum.