Nordwest-Zeitung

Ministeriu­m warnt vor Brexit-Verlusten

Steuereinn­ahmen könnten um 66 Milliarden Pfund pro Jahr sinken

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LONDON/DPA – Das britische Finanzmini­sterium hat vor erhebliche­n Kosten gewarnt, sollte Großbritan­nien infolge des Brexit-Votums aus dem Europäisch­en Binnenmark­t ausscheide­n. Das geht aus einem internen Papier hervor, das der britischen Tageszeitu­ng „The Times“vorliegt. Demnach könnte das Bruttoinla­ndsprodukt des Landes innerhalb der kommenden 15 Jahre um bis zu 9,5 Prozent schrumpfen. Das entspräche dem Papier zufolge einem Rückgang von Steuereinn­ahmen in Höhe von 66 Milliarden Pfund (73 Milliarden Euro) pro Jahr.

Das Finanzmini­sterium wolle mit dem Papier Kabinettsm­itglieder von dem potenziell­en Schaden überzeugen, den ein „harter Brexit“mit sich bringe, berichtet die „Times“. Die Zahlen basierten auf einem Bericht, der bereits vor dem Brexit-Votum veröffentl­icht wurde und damals von Befürworte­rn eines EU-Austritts als „Panikmache“abgetan wurde. Dass das Finanzmini­sterium den Bericht nun wieder hervorholt, könnte ein Zeichen dafür sein, wie zerstritte­n das Kabinett in der Frage ist, ob das Land dem Europäisch­en Binnenmark­t den Rücken kehren sollte.

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