Drei Personen von Güterzug überrollt
Fahnder gehen von Unglück aus – Ermittlungen laufen in alle Richtungen
HANNOVER – Zwei Männer und eine Frau sind in Hannover von einem Güterzug erfasst und getötet worden. Nach bisherigem Stand der Ermittlungen gehen die Fahnder von einem Unglücksfall aus, teilte die Polizei am Dienstag mit.
Ein 18-Jähriger, eine 20Jährige und der noch nicht identifizierte zweite Mann hätten sich am späten Montagabend an den Gleisen aufgehalten, als der Zug kam. Die drei hatten keine Chance und starben am Unglücksort im Stadtteil Kleefeld. Der nicht identifizierte Mann sei vermutlich ein Bekannter der anderen Opfer gewesen.
Der Zugführer erlitt bei dem Unglück am Montag um 22.45 Uhr einen Schock. Die Strecke war bis um 2.15 Uhr am Dienstag gesperrt.
Auch wenn von einem Unglücksfall ausgegangen werde, liefen Ermittlungen „in alle Richtungen“, teilte die Polizei mit. Ein Sprecher der Bundespolizei, die in der Nacht die Ermittlungen am Unglücksort übernahm, sagte: „Keiner weiß, was genau da passiert ist. Die Umstände sind völlig unklar.“Auch Suizid können die Beamten noch nicht ausschließen.
An Bahngleisen kommt es immer wieder zu Unglücken. Alkohol, Leichtsinn oder völlige Fehleinschätzungen der Gefahren sind nicht selten der Grund. Im Oktober 2012 kletterte bei Würzburg ein Mann auf einen abgestellten Güterzug und kam an eine Starkstromleitung. Im Dezember 2009 überquerte ein 26-Jähriger in Chemnitz die Gleise und wurde von einem Regionalexpress überrollt. Nur vier Monate zuvor wurde nahe Kelsterbach in Hessen ein Mädchen von einem Zug erfasst und getötet, als es mit seinem Vater die Gleise überquerte.