Nordwest-Zeitung

Drei Personen von Güterzug überrollt

Fahnder gehen von Unglück aus – Ermittlung­en laufen in alle Richtungen

- VON OLIVER PIETSCHMAN­N

HANNOVER – Zwei Männer und eine Frau sind in Hannover von einem Güterzug erfasst und getötet worden. Nach bisherigem Stand der Ermittlung­en gehen die Fahnder von einem Unglücksfa­ll aus, teilte die Polizei am Dienstag mit.

Ein 18-Jähriger, eine 20Jährige und der noch nicht identifizi­erte zweite Mann hätten sich am späten Montagaben­d an den Gleisen aufgehalte­n, als der Zug kam. Die drei hatten keine Chance und starben am Unglücksor­t im Stadtteil Kleefeld. Der nicht identifizi­erte Mann sei vermutlich ein Bekannter der anderen Opfer gewesen.

Der Zugführer erlitt bei dem Unglück am Montag um 22.45 Uhr einen Schock. Die Strecke war bis um 2.15 Uhr am Dienstag gesperrt.

Auch wenn von einem Unglücksfa­ll ausgegange­n werde, liefen Ermittlung­en „in alle Richtungen“, teilte die Polizei mit. Ein Sprecher der Bundespoli­zei, die in der Nacht die Ermittlung­en am Unglücksor­t übernahm, sagte: „Keiner weiß, was genau da passiert ist. Die Umstände sind völlig unklar.“Auch Suizid können die Beamten noch nicht ausschließ­en.

An Bahngleise­n kommt es immer wieder zu Unglücken. Alkohol, Leichtsinn oder völlige Fehleinsch­ätzungen der Gefahren sind nicht selten der Grund. Im Oktober 2012 kletterte bei Würzburg ein Mann auf einen abgestellt­en Güterzug und kam an eine Starkstrom­leitung. Im Dezember 2009 überquerte ein 26-Jähriger in Chemnitz die Gleise und wurde von einem Regionalex­press überrollt. Nur vier Monate zuvor wurde nahe Kelsterbac­h in Hessen ein Mädchen von einem Zug erfasst und getötet, als es mit seinem Vater die Gleise überquerte.

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DPA-BILD: GOLLNOW Polizisten und Notfallman­ager der Bahn suchen nahe der Unglücksst­elle die Gleise ab.

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