Selbsthilfegruppe spendet Mut und Kraft
Parkinson-Kranke und deren Angehörige feiern gemeinsam 30. Gruppen-Geburtstag
Gegründet wurde die Gruppe von Betroffenen. Gegenseitig wollte man sich helfen und Informationen austauschen. auch um neue Behandlungsmethoden geht es
OLDENBURG – Zittern, Sprachstörungen und Muskelsteifheit in den Armen. All das können Symptome der unheilbaren Parkinson-Krankheit sein. Bei Parkinson-Erkrankten handelt es sich längst nicht mehr um Einzelfälle. So erläutern es die Selbsthilfegruppen auf ihren Internetseiten. Die Krankheit sei dadurch, dass Menschen immer älter würden, zu einer regelrechten Volkskrankheit geworden, heißt es dort.
Für Betroffene und deren Angehörige bedeutet die Diagnose einen Schock. Wie geht man mit der neuen Situation um und was muss beachtet werden? Um eine Hilfestellung zu leisten, entstand vor 30 Jahren die ParkinsonSelbsthilfegruppe in Oldenburg. Damals seien Selbsthilfegruppen in der Medizin nicht gern gesehen gewesen, erinnert man sich an jene Zeit. Aktuell zählt die Gruppe rund 90 Mitglieder, was mit viel Arbeit verbunden sei. Aus diesem Grund bestehe der Vorstand der Gruppe seit 2011 aus vier Vorsitzenden: Gruppenleiterin Elke Hedden, ihrer Stellvertreterin Renate Gramberg, Ursel Romanowski und Gertrud Cassel.
An jedem zweiten Sonnabend im Monat trifft sich die Gruppe im Hotel Heide, wo jetzt auch der 30. Geburtstag der Selbsthilfegruppe gefeiert wurde. Bei den Treffen geht es meistens darum, über neuste Entwicklungen in der medizinischen Forschung zu informieren. Auch Fachleute, wie Ärzte, Therapeuten und Apotheker halten regelmäßig Vorträge, um Erkrankten und deren Angehörigen Möglichkeiten der Behandlung zu zeigen.
Die Krankheit ist tückisch: Wie es die Selbsthilfegruppe auf ihrer Homepage erläutert, werden bei den Erkrankten kleine Gruppen von Zellen im Gehirn beschädigt oder sterben gar ab. Diese Zellen sind aber für die Produktion des chemischen Botenstoffes Dopamin, der für die Steuerung von Körperbewegungen notwendig ist, zuständig. Dopamin kann dann allerdings nur noch in geringen Mengen bis gar nicht hergestellt werden.
„Wir möchten, dass sich Parkinson-Kranke öffnen und sich der Krankheit stellen. Wenn man sein Schicksal akzeptiert, ist es leichter damit zu leben“, erklärt Renate Gramberg. „Mit Parkinson kann man ein langes Leben führen und es gibt gute Therapien, die den Alltag erleichtern“, fügt Ursel Romanowski hinzu.
Der Gruppe ist die Zusammenkunft besonders wichtig. Durch regelmäßige Aktionen, wie einer jährlichen Fahrt nach Wangerooge, soll der Zusammenhalt gestärkt werden. „Wir können zwar keinen medizinischen Rat geben, aber wir können sagen, wo es den gibt. Auch über die Rechtslage geben wir Auskunft. Wir sind dazu da, zuzuhören und beratend zur Seite zu stehen“, sagt Elke Hedden. „Und das tun wir schon seit 30 Jahren.“
Die Gruppe freut sich über Zuwachs und möchte viele Menschen teilhaben lassen. P@ Mehr Infos unter www.parkinson-oldenburg.de