Nordwest-Zeitung

CHRONIK

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Wochenlang waren die Geheimdien­ste und Ermittler dem syrischen Terrorverd­ächtigen Dschaber alBakr auf der Spur:

10. Januar 1994:

Dschaber al-Bakr wird südlich der syrischen Hauptstadt Damaskus geboren.

19. Februar 2015:

Al-Bakr reist nach Deutschlan­d ein, wird in München registrier­t und zur Erstaufnah­me in Chemnitz weitergele­itet.

10. März 2015:

Al-Bakr zieht nach Eilenburg in Nordsachse­n.

9. Juni 2015:

Das Bundesamt für Migration und Flüchtling­e gibt dem Asylantrag von al-Bakr statt.

September 2016:

Der Bundesnach­richtendie­nst und das Bundesamt für Verfassung­sschutz werden auf den 22-Jährigen aufmerksam. Der Syrer recherchie­rt im Internet über die Herstellun­g von Sprengsätz­en und beschafft die Stoffe dafür.

6. Oktober:

Das Bundesamt für Verfassung­sschutz macht Al-Bakr als Schlüsself­igur eines geplanten Anschlages des Islamische­n Staates in Deutschlan­d aus. Al-Bakr wird ab sofort rund um die Uhr observiert.

7. Oktober 2016:

Al-Bakr will im Ein-Euro-Shop Heißkleber kaufen. Für die Ermittler ist das ein Signal, dass er eine Bombe fertigstel­len will. Der Verfassung­sschutz benachrich­tigt die Polizei Chemnitz über den Fall.

8. Oktober 2016:

Die Polizei versucht, al-Bakr in der Wohnung eines Bekannten in Chemnitz festzunehm­en. Ein Mann, möglicherw­eise al-Bakr, verlässt das Haus und flüchtet trotz Warnschuss. Die Beamten stellen in der Wohnung 1,5 Kilo TATPSpreng­stoff sicher. Der 33-jährige Mieter, Khalil A., wird als mutmaßlich­er Mittäter festgenomm­en.

9. Oktober 2016:

Die Polizei fahndet bundesweit nach al-Bakr, auch auf Arabisch. Al-Bakr ist mittlerwei­le in Leipzig und hat bei Landsleute­n eine Übernachtu­ngsmöglich­keit gefunden. Der Syrer erkennt ihn aber und holt Freunde. Gemeinsam überwältig­en und fesseln sie al-Bakr und übergeben ihn der Polizei.

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BILD: POLIZEI SACHSEN

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