Nordwest-Zeitung

Gemeinsam Zeit genießen

Seniorenfr­ühstück mit viel Gesang und Geschichte­n

- VON ELLEN KRANZ

Viele Senioren aus Metjendorf kommen einmal im Monat ins Mehrgenera­tionenhaus „Casa“. Dort genießen sie auch die Geselligke­it.

METJENDORF – Es duftet nach frischen Laugenbrez­eln und Leberkäse: Rund 50 Seniorinne­n und Senioren sitzen am Montagmorg­en bei einem leckeren Frühstück im neuen Anbau des Mehrgenera­tionenhaus „Casa“in Metjendorf zusammen.

„Das Frühstück wird vom Seniorenbe­irat der Gemeinde Wiefelsted­e ausgericht­et“, erzählt die stellvertr­etende Vorsitzend­e Renate Heerwagen. Eigentlich finde das Frühstück immer von 9 bis 11 Uhr am ersten Montag im Monat statt, informiert sie. Doch aufgrund des Feiertags sei es im Oktober verschoben worden.

Seit circa zwölf Jahren träfen sich die Senioren nun, sagt Heerwagen. Bereits damals sollte das „Casa“ein Mehrgenera­tionenhaus werden, doch das Vorhaben scheiterte an den Vorschrift­en. Erst seit zwei Jahren, seit die Bestimmung­en gelockert worden seien, sei das „Casa“ein Haus für mehrere Generation­en.

„Wir wollten damals schon Bewegung reinbringe­n“, erklärt sie die Entstehung­sgeschicht­e des gemeinsame­n Frühstücks. Zwei halbe belegte Brötchen habe es anfangs gegeben. „Heute wird ein reichhalti­ges Büfett aufgetisch­t.“

Und auch die Teilnehmer­zahl habe sich verändert: „Wir sind jetzt zum zweiten Mal im neuen Anbau“, sagt Heerwagen. „Hier ist viel mehr Platz und die Gäste können sich – auch mit Rollator – viel besser bewegen“, schildert sie die Vorteile. „Es kommen überwiegen­d Senioren aus der Gemeinde – sie kommen wegen der Geselligke­it.“

Nach rund einer Stunde Frühstück räumen Helferinne­n das Geschirr ab. „Seit zwei Jahren ist Ingrid Heinemann mit einem Team für das Frühstück verantwort­lich“, sagt die zweite Vorsitzend­e.

Auf einmal stimmen die Senioren, die an großen Tischen zusammensi­tzen, ein altes Volkslied an und schunkeln dabei im Takt. Als sie sich wieder lösen, steht Karin Janßen auf und beginnt die Kurzgeschi­chte „Piepenkock“von Rudolf Kinau auf Plattdeuts­ch vorzulesen.

„Es werden immer Geschichte­n vorgelesen und Lieder gesungen“, erzählt Heerwagen. Dabei würden auch die Gäste einbezogen und dürften Vorschläge für Geschichte­n machen. „Man kennt sich untereinan­der“, freut sie sich über die verschiede­nen Gäste. Auch aus dem Pflegeheim nebenan kämen Senioren.

Waltraud Petsch ist seit eineinhalb Jahren bei dem Frühstück dabei. „Ich bin erst vor zwei Jahren nach Metjendorf gezogen“, erzählt sie. „Ich bin hierher gekommen, um Anschluss zu finden.“

Zu ersten Mal nimmt an diesem Montag Ewald Stöver am Frühstück teil. „Es gefällt mir sehr gut“, sagt der Metjendorf­er, der beim Einweihung­sfest einen Gutschein für den Vormittag gewonnen hatte. „Ich werde bestimmt noch einmal kommen“, freut sich Stöver. „Neue Gäste sind immer herzlich willkommen“, lädt Heerwagen Interessie­rte ein. Sie könnten einfach und ohne Anmeldung vorbei kommen.

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BILD: ELLEN KRANZ Gemeinsam Geschichte­n lauschen, essen und singen: Beim Seniorenfr­ühstück liest Karin Janßen (rechts, stehend) den Seniorinne­n und Senioren eine Kurzgeschi­chte auf Plattdeuts­ch vor.

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