Rocker geben Aygün Mucuk letztes Geleit
Gießener Hells-Angels-Chef bestattet – 1000 Menschen auf Friedhof
GIEßEN – Begleitet von Angehörigen und zahlreichen Rockern ist der erschossene Gießener Hells-Angels-Chef beigesetzt worden. Rund 1000 Menschen kamen nach Angaben der Polizei am Mittwoch zu der Beisetzung auf einem Gießener Friedhof. Aygün Mucuk wurde dort auf einem muslimischen Gräberfeld bestattet, fünf Tage nach den tödlichen Schüssen auf ihn.
Gut eine Stunde vor der Beisetzung fuhren Dutzende Rocker aus dem In- und Ausland auf ihren Motorrädern vor – beäugt von zahlreichen Schaulustigen. Viele Rocker trugen Kutten mit dem Schriftzug „Hells Angels“und dem geflügelten TotenkopfEmblem.
Ein Großaufgebot der Polizei war rund um den Friedhof im Einsatz, zu Zwischenfällen kam es aber nicht. Man sei angesichts der zurückliegenden Ereignisse sensibilisiert gewesen, sagte ein Polizei-Sprecher. Doch es sei wie erwartet friedlich geblieben. Es habe keine Festnahmen gegeben. Bei Kontrollen seien auch keine Waffen gefunden worden.
Der 45-jährige Mucuk war am Freitag auf dem Gelände des Rocker-Clubhauses in Wettenberg bei Gießen mit mindestens 16 Kugeln getötet worden. Wer den Hells-Angels-Chef erschossen hat und warum, war weiter unklar. „Wir haben noch keinen Verdächtigen ermittelt“, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft in Gießen. Daher gebe es auch noch keinen Hinweis auf das Motiv.