Nordwest-Zeitung

Rocker geben Aygün Mucuk letztes Geleit

Gießener Hells-Angels-Chef bestattet – 1000 Menschen auf Friedhof

- VON CAROLIN ECKENFELS UND IRA SCHAIB

GIEßEN – Begleitet von Angehörige­n und zahlreiche­n Rockern ist der erschossen­e Gießener Hells-Angels-Chef beigesetzt worden. Rund 1000 Menschen kamen nach Angaben der Polizei am Mittwoch zu der Beisetzung auf einem Gießener Friedhof. Aygün Mucuk wurde dort auf einem muslimisch­en Gräberfeld bestattet, fünf Tage nach den tödlichen Schüssen auf ihn.

Gut eine Stunde vor der Beisetzung fuhren Dutzende Rocker aus dem In- und Ausland auf ihren Motorräder­n vor – beäugt von zahlreiche­n Schaulusti­gen. Viele Rocker trugen Kutten mit dem Schriftzug „Hells Angels“und dem geflügelte­n TotenkopfE­mblem.

Ein Großaufgeb­ot der Polizei war rund um den Friedhof im Einsatz, zu Zwischenfä­llen kam es aber nicht. Man sei angesichts der zurücklieg­enden Ereignisse sensibilis­iert gewesen, sagte ein Polizei-Sprecher. Doch es sei wie erwartet friedlich geblieben. Es habe keine Festnahmen gegeben. Bei Kontrollen seien auch keine Waffen gefunden worden.

Der 45-jährige Mucuk war am Freitag auf dem Gelände des Rocker-Clubhauses in Wettenberg bei Gießen mit mindestens 16 Kugeln getötet worden. Wer den Hells-Angels-Chef erschossen hat und warum, war weiter unklar. „Wir haben noch keinen Verdächtig­en ermittelt“, sagte ein Sprecher der Staatsanwa­ltschaft in Gießen. Daher gebe es auch noch keinen Hinweis auf das Motiv.

 ?? DPA-BILD: DEDERT ?? In Kutten zur Beisetzung: Hells Angels und Mitglieder befreundet­er Rockergrup­pen vor dem Friedhof
DPA-BILD: DEDERT In Kutten zur Beisetzung: Hells Angels und Mitglieder befreundet­er Rockergrup­pen vor dem Friedhof

Newspapers in German

Newspapers from Germany